Thomas Vogel (NPL Select): Deutschland steht in der Eurozone bei notleidenden Krediten gut da

Wiesbaden, 12.08.2013. Unter notleidenden Krediten – auch Non-Performing-Loans (NPL) genannt – versteht man solche, die gar nicht oder zumindest nicht mehr fristgerecht zurückgezahlt werden können. Ihr Anteil stieg in diesem Jahr, so die Ergebnisse des „Ernst & Young Eurozone Financial Services Forecast“ in Europa auf ein bedenkliches Niveau an. Gerade die Banken Italiens und Spaniens kämpfen dabei immer mehr mit der Zahlungsmoral ihrer Schuldner, was direkt den wirtschaftlichen Problemen und denen des Immobilienmarktes zugeschrieben werden kann. „Es erscheint logisch, dass die konjunkturelle Situation der einzelnen Länder in direktem Zusammenhang mit der Größenordnung notleidender Kredite steht“, sagt auch Thomas Vogel, Geschäftsführer der NPL Select Vertriebsgesellschaft mbH. Gerade in Italien ist es dabei der Staat, der derzeit viele Zulieferer – meist Mittelständler – nicht rechtzeitig honoriert. Dies führt immer wieder zu Kreditausfällen, wenn diese die „Wartezeit“ nicht überleben.

Laut Ernst & Young sind in der Eurozone dabei inzwischen 7,6 Prozent des gesamten Kreditvolumens notleidend, was 918 Milliarden Euro entspricht. Dies entspricht einer Steigerung zum Vorjahr um 80 Milliarden Euro oder zehn Prozent. Besonders dramatisch steigerte Spanien mit einem Zuwachs von etwa 30 Prozent von 191 Milliarden Euro auf vermutlich 247 Milliarden Euro. Auch Italien erhöht seit Jahren sein Volumen an NPL. Lag das Niveau notleidender Kredite 2011 in Italien bei 192 Milliarden Euro, stieg es im letzten Jahr auf 227 Milliarden an und dürfte auch in 2013 noch einmal deutlich zulegen. Schreiben Experten die kritische Entwicklung in Italien eher der schwachen Wirtschaft zu, ist es in Spanien die Immobilienkrise, die deren Banken durchweg unter Druck setzt.

Die Situation in Deutschland sieht dagegen deutlich besser aus. Hierzulande sind nur noch 2,7 Prozent aller Kredite notleidend. Ernst & Young geht davon aus, dass sich das Volumen in diesem Jahr von 200 Milliarden Euro auf 183 Milliarden Euro reduzieren dürfte, was besonders der guten Konjunkturentwicklung zugeschrieben wird. „Nicht jeder faule Kredit ist tatsächlich verloren“, Dirk Müller-Tronnier, Leiter Banking & Capital Markets bei Ernst & Young und spielt dabei auf die von vielen Kreditinstituten genutzte Chance an, NPL weiterzuverkaufen. Ernst & Young bringt dabei in seiner offiziellen Pressemitteilung einen interessanten Aspekt auf den Punkt, der sich erst auf den zweiten Blick erschließt: „NPL gelten mittlerweile als etablierte Anlageklasse, weil wenigstens ein Teil von ihnen noch getilgt werden kann.“

Dieser Meinung schließt sich Finanzexperte Thomas Vogel ebenfalls an. Gerade in der sozialverträglichen Verwertung der Kredite sieht er eine Chance für Schuldner, aus schwierigen Darlehensverhältnissen herauszukommen. Im Gegenzug würden die Servicegesellschaften, die diese Abwicklung vornehmen, angemessen honoriert. Dies würde einfacher, wenn die Darlehen werthaltig unterlegt sind – so beispielsweise durch Immobilien oder Wertpapiere. Die Bank habe im Gegenzug den Vorteil, den notleidenden Kredit aus den Bilanzen zu haben, womit sich deren Bonität – was unter anderem wichtig ist bei der Refinanzierung – erhöht. Für Kapitalanleger bietet sich damit die Chance, an dieser – wie Ernst & Young festhält – etablierten Assetklasse zu partizipieren. So bietet die NPL Select Vertriebsgesellschaft mbH unterschiedliche Anlagemodelle, die sehr individuell auf die Investitionswünsche zugeschnitten werden können.

Weitere Informationen unter http://www.npl-select.de