Thomas Filor über barrierefreie Immobilien

Barrierefreie Immobilien können teuer sein, werden aber immer wichtiger und finden sogar im neuen Koalitionsvertrag Beachtung.

Magdeburg, 03.12.2021. „Barrierefreies Wohnen hat in den vergangenen Jahren mehr Aufmerksamkeit bekommen, als je zuvor. Und das ist bei einer Bevölkerung, bei der jede fünfte Person 65 oder älter ist, auch sehr wichtig. Fakt ist leider, dass nicht jede Immobilie dafür geeignet ist, sie barrierefrei umzubauen. Da hilft dann bei vielen Menschen im Alter nur noch ein Umzug“, erklärt Immobilienexperte Thomas Filor aus Magdeburg. Viele ältere Menschen kämpfen im Alltag mit ihren Stufen und Treppen. Aber auch ein ebenerdiger Zugang in die Wohnung oder das Haus, ein Fahrstuhl oder eine bodengleiche Dusche gehören zum selbstbestimmten und barrierefreien Wohnen dazu. „Diese Immobilien können aber auch schnell mal teurer sein, als jene mit Schwellen und Stufen. Eine barrierefreie Immobilie erlebt schnell eine Wertsteigerung. Außerdem sind solche Immobilien auch wesentlich schwieriger zu finden.

Die Bevölkerung wird statistisch gesehen immer älter: Laut Zahlen der staatlichen Förderbank KfW könnte die Zahl der über 65-Jährigen bis 2035 von 18 Millionen auf mehr als 23 Millionen steigen. Das liegt auch daran, dass die geburtenstarken Jahrgänge ihr Rentenalter erreichen. Laut einer repräsentativen Studie sind Menschen in dem Alter wesentlich gefährdeter, zu Hause einen Unfall zu erleben, beispielsweise hinzufallen und sich etwas zu brechen. „Man möchte sich eigentlich im jungen Alter nicht mit diesen Themen beschäftigen. Und doch ist es sehr ratsam. Denn ein Umbau ist teuer, kann aber meist problemlos von der KfW oder mit anderen Krediten bezuschusst werden“, fügt Thomas Filor hinzu.

 

Laut neuesten Zahlen des Immobilienportals Immowelt sind barrierefreie Immobilien teurer: In Berlin zahlt man beispielsweise 250 Euromehr Kaltmiete für eine seniorentaugliche Immobilie. In den anderen Großstädten sieht es kaum anders aus. „Wenn eine Wohnung altersgerecht ist, handelt es sich auch meistens um einen sanierten Neubau, der ohnehin teurer ist. Nun lässt sich abwarten, wie die neue Koalition ihre Pläne für altersgerechtes Wohnen umsetzen wird“, so Immobilienexperte Thomas Filor abschließend. Laut einer Analyse der KfW gibt es hierzulande drei Millionen Haushalte, in denen Menschen mit eingeschränkter Mobilität wohnen.