Thomas Filor erklärt die Wende am deutschen Wohnungsmarkt

Magdeburg, 08.06.2022. Zehn Jahre sind seit Beginn des Immobilienbooms in Deutschland vergangen. Nun erwarten Immobilienexperten erstmals eine Wende am deutschen Wohnungsmarkt. „Die stetig steigenden Bauzinsen und die Unsicherheiten der Corona-Pandemie und des Krieges in der Ukraine führen dazu, dass die Situation auf dem Immobilienmarkt angespannter wird. Baustoffe werden immer teurer und es kommt zu Lieferengpässen. In Zukunft werden sich weniger Menschen den Traum vom Immobilieneigentum erfüllen können“, befürchtet Immobilienexperte Thomas Filor aus Magdeburg. Die steigenden Zinsen haben also dazu geführt, dass einige Käufergruppen es schwerer haben, ihr Eigenheim am Markt zu finden. Das macht sich mittlerweile auch bei den großen Investoren bemerkbar.

Preisstagnation und steigende Einkommen

Eine Hoffnung am Immobilienmarkt ist, dass es vorerst zu einer Preisstagnation kommen wird, sich der Markt aber wieder über steigende Einkommen einpendeln wird. So dürfen beispielsweise die Neuvertragsmieten nicht mehr so hoch wachsen. Die derzeit enorm hohen Energiekosten belasten Haushalte in ganz Deutschland und wirken sich massiv auf deren Zahlungsfähigkeit aus. Vor allem in den vergangenen Monaten – seit Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine – sind die Bauzinsen in die Höhe geschossen. Wie die Frankfurter FMH-Finanzberatung feststellt, haben sich die Zinsen für zehnjährige Standardkredite seit Dezember von 0,9 Prozent auf zuletzt rund 2,5 Prozent erhöht – das ist der schnellste Anstieg seit 40 Jahren. Die Tendenz bleibt laut Immobilienexperten wie Thomas Filor steigend.

Zinsanstieg und höhere Finanzierungskosten

Historisch gesehen seien die Bauzinsen aber noch relativ niedrig. Man sollte den Zinsanstieg aber im Auge behalten, da er mit höheren Finanzierungskosten für Wohnimmobilien einhergeht. „Durch die aktuelle Situation verschiebt sich die Nachfrage auch teilweise mehr aufs Umland, da es hier teilweise noch wesentlicher preisgünstiger ist, als in den Städten“, fügt Thomas Filor hinzu. Im Jahr 2021 müssten Immobilienkäufer bereits durchschnittlich elf Prozent mehr zahlen als im Vorjahr. Laut einer aktuellen Umfrage des Ifo-Institutsberichten rund die Hälfte der Hochbau- und Tiefbauunternehmen von Lieferengpässen.

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