Magdeburg, 21.03.2022. Laut einer aktuellen Studie des Forschungsinstituts Empirica braucht es hierzulande circa 500 000 Wohnungen, um Kriegsgeflüchtete aus der Ukraine aufzunehmen. Daher fordert die Immobilienwirtschaft zügig den Bau neuer Immobilien, vor allem im Bereich des sozialen Wohnungsbaus. Bisher sind 160 000 vor dem Krieg geflüchtete Menschen in Deutschland registriert worden. Es ist davon auszugehen, dass noch mehr Menschen vor dem schrecklichen Angriffskrieg Putins auf die Ukraine fliehen werden, betonen Migrationsforscher mit Berufung auf die Vereinten Nationen. Die Baupolitik stellt sich darauf ein und fordert daher diese Summe an Wohnungen, bestätigt auch der Verband der Immobilienwirtschaft ZIA.
Rasante Neubaupläne
Derzeit können viele Menschen entweder in leer stehenden Wohnungen oder bei Privatpersonen unterkommen. „Nichtsdestotrotz muss knapp die Hälfte des Bedarfs durch Neubau gedeckt werden. Das muss so schnell wie möglich passieren, damit man langfristige Lösungen auf dem Immobilienmarkt finden kann. Derzeit stehen zwar ungefähr eine Million Wohnungen leer, diese befinden sich aber nicht immer in den beliebten Großstädten. Hier ist es für Geflüchtete natürlich allein von der Infrastruktur viel erstrebenswerter zu leben, als in einem kleinen Dorf. Gerade wenn man sich auf Jobsuche begibt“, erklärt Immobilienexperte Thomas Filor aus Magdeburg. Je nach Bedarf sollten also zwischen 50 000 und 230 000 Wohnungen allein in den Großstädten entstehen.
Wohnungsbedarf klären
Klara Geywitz (SPD) bestätigte als Bundesbauministerin, man verschaffe sich gerade einen Eindruck über die derzeitige Lage. So soll geklärt werden, welche Kommune welchen Wohnungsbedarf hat. Die Lage ist gerade sehr unübersichtlich, da natürlich auch nicht feststeht, wie viele Menschen in Deutschland bleiben und wie viele von ihnen weiterreisen werden. Geywitz gab an, dass vor allem für Frauen, Kinder und alte Menschen ein Wohnungsangebot geschaffen werden müsse, was diese bezahlen können. Das sei zum Normalpreis unrealistisch. Zunächst müssten die Mittel für den sozialen Wohnungsbau erhöht werden. Im Haushalt 2022 sind eine Milliarde Euro eingeplant. „Außerdem sollen Immobilien auch klimafreundlicher errichtet oder saniert werden“, so Thomas Filor abschließend.
Weitere Informationen unter https://thomas-filor-thomasfilor.blogspot.com/
Der Immobilienexperte Thomas Filor ist seit rund 20 Jahren in der Immobilienwirtschaft tätig. Schwerpunkt sind denkmalgerechte Sanierungen von Wohnimmobilien. Besonderer Wert wird dabei auf die Erhaltung kulturhistorisch bedeutsamer Immobilien gelegt. Dabei werden bevorzugt Objekte in Magdeburg und Leipzig erworben, die kernsaniert werden müssen.