Teuer, teurer, unbezahlbar? Stromgestehungskosten und Strompreise

Die Stromgestehungskosten machen knapp ein Drittel des Strompreises aus. Damit wird die eigentliche Energieproduktion bezahlt. Allerdings lassen stetig höhere Brennstoffkosten auch die Stromgestehungskosten steigen – ganz im Gegensatz zu den Erneuerbaren Energien: Diese werden immer günstiger.

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Stromgestehungskosten: Konventionelle vs. Erneuerbare Energien

Die Strompreise für den Verbraucher haben sich seit 2000 fast verdoppelt. Nicht ganz so drastisch entwickelten sich die Stromgestehungskosten. Allerdings variieren die Kosten zur Stromerzeugung. Die Preisunterschiede sind auf die jeweilige Anlage, deren Alter und Auslastung, CO2-Emissionsrechte sowie auf den eingesetzten Energieträger zurückzuführen. Das macht allerdings nur etwa ein Drittel der Stromrechnung aus. Der Rest sind Netzentgelte, Konzessionen, Umlagen, Strom- und Mehrwertsteuer.

Stromgestehungskosten: Konventionelle vs. Erneuerbare Energien

Heute schon sind die Stromgestehungskosten von Onshore-Windenergieanlagen an guten Standorten mit denen der konventionellen Kraftwerke vergleichbar. Wettbewerbslos günstig kann allerdings ein altes Atomkraftwerk produzieren. Eine Kilowattstunde kostet 1 Cent. Das liegt daran, dass die Anlage abgeschrieben ist, von günstigen Brennstoffkosten profitiert und keine CO2-Emissionsrechte benötigt. Wer jedoch mit Erdöl Strom erzeugt, verbucht vergleichsweise hohe Stromgestehungskosten – nämlich rund 15 Cent. Das ergibt sich aus den hohen Rohstoffpreisen und den notwendigen Emissionsrechten. Dies trifft auch auf Gaskraftwerke zu, weil zwar günstig gebaut werden, aber teuer im Unterhalt sind. Aufgrund der oftmals geringen Auslastung rechnen sich diese Kraftwerke kaum. Demgegenüber wird die Produktion von Ökostrom immer günstiger. Das bestätigt eine Studie des Bundesumweltministeriums. So könnten sich die Stromkosten aus Erdgas und Steinkohle bis 2030 bis zu 9,4 Cent erhöhen. Eine Kilowattstunde Ökoenergie koste dann nur noch 7,6 Cent. Das ergibt sich u.a. aus günstigen Produktionskosten, geringerem Materialverbrauch, verbesserten Wirkungsgraden und dass Sonne sowie Wind kostenlos sind. Würden jedoch Preissteigerungen für Rohstoffe eintreten, dann könnten sich aber auch die Stromgestehungskosten erhöhen.

Umwelt und Gesundheit des Menschen kosten extra

Die Folgekosten für Umwelt- und Gesundheitsschäden finden sich nicht auf der Stromrechnung wieder. Diese Kosten werden von Steuergeldern beglichen. Konkret heißt das: Europäer zahlen für jede Kilowattstunde Kohlestrom etwa acht Cent zusätzlich. Damit werden Gesundheits- und Umweltschäden behoben. Eine Tonne CO2 entsteht bei einer Tonne verbrannter Braunkohle. Dabei werden auch Feinstaub und 57 Prozent der Energie als Abwärme in die Luft geblasen. Obwohl die Produktion von Solarmodulen viel Energie benötigt, fällt lediglich 1 Cent für externe Schäden an Das errechnete das Frauenhofer Institut.

Stromgestehungskosten im Überblick (Cent pro Kilowattstunde)
Gaskraftwerke 5 – 15 Cent
Kohle 5,6 Cent neue Kraftwerke
Atomkraft 1 – 5,4 Cent
Windkraft (onshore) 06 – 08 Cent (Mai 2012)
Windkraft (off shore) 12 bis 16 Cent
Photovoltaik (Kleine) 14 bis 20 Cent (Mai 2012)
Photovoltaik-Freiflächenanlagen 13 bis 14 Cent (Mai 2012)
Solarthermie 18 bis 24 Cent (Mai 2012)

Strompreise in Deutschland

In den letzten zwölf Jahren hat sich der Strompreis für Endkunden fast verdoppelt. Fast 46 Prozent gehen auf das Konto der Steuern und Abgaben. Knapp ein Drittel machen die Kosten für die Produktion und den Vertrieb aus. Die Netzentgelte decken fast ein Viertel ab.
Siehe auch: http://www.everenergy.de/blog/stromkosten-reduzieren/

2012 Der Strompreis im Jahr 2012 setzt sich wie folgt zusammen (Cent / Kilowattstunde):
14,05 Cent für Erzeugung, Transport, Vertrieb (Stromgestehungskosten)
04,03 Cent für Umsatzsteuer
03,66 Cent für Gewinne
03,59 Cent als EEG-Umlage
02,05 Cent als Stromsteuer
01,79 Cent als Konzessionsabgabe
00,15 Cent als 19 Umlage
0,002 Cent als KWK-Umlage

Derzeit gibt es etwa 900 Stromanbieter – und fast genauso viele unterschiedliche Strompreise. Wer zu einem günstigen Zeitpunkt Energie einkauft, kann entsprechend günstigen Strom an die Kunden weitergeben. Haben die Versorger eigene Kraftwerken, dann müssen diese deutlich weniger Strom zu kaufen. Deshalb gibt es eine große Spanne von Stromangeboten, welche auch von der einzelnen Gewinnspanne abhängen. Deshalb lohnt es sich, den Anbieter zu wechseln und so die Stromkosten zu reduzieren.

Fazit:
Stromgestehungskosten und der Endkundenstrompreis lagen im Jahr 2000 nur kapp 5 Cent pro Kilowattstunde auseinander. 2010 sind es bereits rund 10 Cent. Das lässt sich hauptsächlich auf Steuern und Abgaben zurückführen. Um den Strompreis künftig in Schach zu halten bzw. zu senken, sind Erneuerbare Energien eine nachhaltige Lösung. Bereits heute liegen die Stromgestehungskosten aus Sonnen-, Wind- und Biomasseenergie unterhalb des Endkundenstrompreises. In den nächsten Jahren werden die fossilen Brennstoffpreise weiter steigen und so die Energiekosten für die Verbraucher weiter erhöhen. Im Gegensatz dazu verringern sich die Stromgestehungskosten für die Erneuerbaren Energien stetig.
Siehe auch: http://www.everenergy.de/blog/solarfoerderung-2012/

Die Ever Energy Group GmbH wurde von den Geschäftsführern Matthias Streibel sowie Dominik Modrach mit Sitz in Berlin 2007 gegründet und hat heute zwei weitere Standorte in Neuruppin und Dresden, sowie Ansprechpartner in 13 Städten Deutschlands. Als Bauunternehmen und Experte für Erneuerbare Energien, den Handel sowie Vertrieb von Photovoltaikanlagen, Solarspeicher und Wärmepumpen ist das Unternehmen auf individuell abgestimmte Energiekonzepte für Einfamilienhäuser spezialisiert. Die Ever Energy Group GmbH bietet ein komplettes Dienstleistungspaket – von der Datenerfassung, Beratung, Prüfung, Planung, Bau bzw. Montage, Finanzierung, Fördermittel bis Steuerberatung. Darüber hinaus berät das Unternehmen auch den Kauf und Bau von Solarhäusern, Solarcarports, hat einen Grundstücksservice und vermittelt Fremddächer zum Bau einer Photovoltaikanlage in den neuen Bundesländern.

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