Auf nach Sizilien! Als Thomas Käsbohrer völlig unerwartet als Geschäftsführer eines Verlages abgelöst wird, beschließt er, segeln zu gehen und tauscht fortan seinen Schreibtisch im klimatisierten Büro gegen das offene Meer und sein kleines Boot. Sein neues Buch „Ein Sommer lang Sizilien. In der einen Hand die Pinne. In der anderen das Eis.“ entführt seine Leser auf eine sechsmonatige Reise rund um Sizilien und das sizilianische Archipel sowie Malta und Gozo. Hier trifft er auf Menschen und Meer, auf schrullige Gestalten und eine faszinierende rauhe Schönheit: Sizilien – wie es keiner kennt.
Beginnen wir bei ganz einfachen Dingen. Zum Beispiel beim Blau des Meeres. Dies eigentümliche Glitzern auf dem Meer, das gibt es so doch nur an einem Ort. Das kann doch eigentlich nur Italien sein. Genauer gesagt: Sizilien. Nach einer überaus stürmischen Überfahrt aus Griechenland setzt Thomas Käsbohrer seine ersten wackeligen Schritte auf Sizilien an Land – und landet als erstes in der Hafenbar für einen Espresso, den hier jeder nur Cafè nennt. Eine italienische Hafenbar ist alles andere als ein strahlender Ort, wohl aber ein Ort, an dem das pralle Leben stattfindet. Der Ton ist rau, die Sonne selbst im Winter von einer ganz eigenen Intensität. Croissant heißen hier Brioche. Und Thomas Käsbohrer Nutella-verschmiert, 54jährig, eben angekommen, stellt wieder einmal fest: „Ich liebe Italien. Wie eh und je.“
Dieses Buch ist eine 250 Seiten lange Liebeserklärung an eine spröde Schönheit. Sizilien mit all seinen Widersprüchen von liebenswürdig sinnlicher Genusssucht bis nicht endender Verlassenheit. Ein Land, in dem der Sommer schon im April weit fortgeschritten ist, großartige Tempelanlagen schweigend in der Hitze liegen und die Menschen längst nicht alle Einheimische sind. Thomas Käsbohrer beobachtet sie alle mit einer Entdeckerfreude, wie sie nur einer kennt, der nach langer Reise wieder Land betritt.
Auf der Suche nach dem, was man ein „glückliches Leben“ nennen kann, portraitiert der studierte Historiker Eisverkäufer, Baristi, Mechaniker und Köche ebenso wie verlassene Flüchtlingsboote von heute und vergessene Kulturen der Frühzeit. Sie alle finden ihren Ursprung auf dieser Insel, die vielen so fremd anmutet wie ihr ruppiger Dialekt und die doch immer wieder die Insel ist „wo die Orangen blühen“.
„Wüsste ich all die kleinen Geschichten dieses Landes nicht – ich könnte glatt glauben: Das Leben hier sei einfach und fröhlich, wie diese Melodie“, sagt er über die Musiker, die in einem Hinterzimmer einer engen Gasse fröhlich-falsch und lustvoll die Nationalhymne proben. Über sich selbst sagt er „Ich? Bin Händler. Eine Art übers Meer fahrender Sammler dingloser Sachen, die man Geschichten nennt. Bin ich nicht unterwegs, werde ich unleidlich.“ In der einen Hand die Pinne, in der anderen das Eis nimmt Thomas Käsbohrer seine Leser so mit an Bord auf eine Reise rund um den Ätna und ins tiefe Blau des Mittelmeeres und führt sie durch Tiefen – und Untiefen einer Insel, die nur sieht, wer mit dem Herzen schaut.
Thomas Käsbohrer: Nach dem abrupten Ende seiner beruflichen Karriere im Frühsommer 2014 beschließt Thomas Käsbohrer, seine Route zu ändern. Er besteigt sein kleines Segelboot LEVJE und ist fortab auf dem Meer zuhause. Entlang der Küsten des Mittelmeers folgt er den Spuren von Händlern und Heiligen, Eroberern und Lebenskünstlern und segelt zwischen den Inseln, wohin der Meltemi ihn treibt. Während seiner Reisen entsteht der Blog www.marepiu.blogspot.de – einer der meistgelesenen Blogs in der Segelszene mit über 260.000 Klicks in drei Jahren. Der Blog folgt locker der Route, die Thomas Käsbohrer mit seinem Boot zurücklegt. Seine Bücher und Filme „GewitterSegeln“ und „Einmal München – Antalya, bitte.“ erscheinen im Verlag millemari. Thomas Käsbohrer schreibt regelmäßig für Europas größte Segelzeitschrift YACHT, u.a. Reportagen über Italien, die Türkei und Norwegen.
Mehr Informationen unter: http://www.millemari.de