Tabuthema Scheidenpilz

München, 31. August 2011 – Peinlich, wenn es juckt – doch Scheidenpilz kommt in den besten Familien vor. Statistisch gesehen sind zwei von drei Frauen mindestens einmal im Laufe ihres Lebens betroffen. Um den Pilz schnell wieder loszuwerden, sollte frau sich jedoch überwinden und das Tabu brechen. Hilfe gibt es beim Frauenarzt oder in der Apotheke, so Dr. Iris Hinneburg, Gesundheitsredakteurin des Arztempfehlungsportals jameda.de.

Typische Symptome
Eine Scheidenpilzinfektion äußert sich typischerweise mit einem starken Juckreiz im Intimbereich. Manche Frauen haben auch eher brennende Beschwerden. Häufig klagen die betroffenen Frauen über vermehrten Ausfluss, der geruchlos von krümeliger, quarkähnlicher Konsistenz ist.

Schuld: Hefepilze
Verursacher ist der Hefepilz Candida albicans, der nahezu überall vorkommt. So lässt sich bei einigen Frauen der Pilz nachweisen, ohne dass Krankheitssymptome auftreten. Wenn jedoch die Immunabwehr geschwächt ist, etwa durch eine längere Einnahme von Antibiotika oder bei Diabetikerinnen, gewinnt der Pilz schnell die Oberhand.

Pilzmittel als Creme oder Zäpfchen
Die beste Hilfe gegen Scheidenpilz sind pilzhemmende Mittel, die es in der Apotheke in Form von Cremes oder Zäpfchen für die Anwendung in der Vagina gibt. Viele Präparate sind zwar ohne Rezept erhältlich, doch ist die Selbstbehandlung nicht immer sinnvoll. Dabei gilt die Regel: Wenn die Symptome zum ersten Mal oder häufiger als viermal im Jahr auftreten, ist der Frauenarzt der richtige Ansprechpartner. Er kann die Diagnose sicher stellen und bei Bedarf auch rezeptpflichtige Mittel verordnen. Gleiches gilt in der Schwangerschaft oder wenn frau sich nicht sicher ist, ob sie wirklich an einer Candida-Infektion leidet.

Infektionen vermeiden
Am häufigsten infizieren Frauen sich selbst mit den Hefepilzen. Denn der Pilz ist meistens im Magen-Darm-Trakt heimisch und kann bei der Reinigung nach dem Stuhlgang in Richtung Scheide verschleppt werden. Deswegen ist die richtige Wischrichtung „von vorne nach hinten“ ein wichtiger Schritt, um Infektionen zu vermeiden. Auch die richtige Hygiene im Intimbereich senkt das Risiko für Infektionen. Hier heißt die Maxime: „Weniger ist mehr“. Denn übertriebene Reinigungsrituale wie Spülungen können die Abwehrkräfte der Schleimhäute herabsetzen. Für die Reinigung reicht normalerweise warmes klares Wasser aus. Wer ein stärkeres Waschbedürfnis hat, sollte auf sanfte Intimwaschlotionen statt des herkömmlichen Duschgels zurückgreifen. Die 60 Grad-Wäsche für Handtücher und Slips tötet Candida-Pilze in der Regel ab.

Umstritten: Laktobazillen
Ob die Einnahme von Laktobazillen (Milchsäure-Bakterien) das Risiko für Scheidenpilz-Infektionen verringert, ist unter Experten umstritten. Bei Frauen mit wiederkehrenden Infektionen kann sich ein Selbstversuch unter Umständen lohnen. Hausmittel wie Tampons mit Naturjoghurt lehnen Frauenärzte jedoch ab: Hier gibt es keinerlei Belege für eine Wirksamkeit und die empfindliche Scheidenflora kann beeinträchtigt werden. Auch für die Wirksamkeit von sogenannten „Anti-Pilz-Diäten“ haben sich bisher keine Nachweise gefunden.

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