Der syrische Ministerpräsident Riad Hidschab ist nicht mehr im Amt und hat sich den Aufständischen angeschlossen. Das geht aus einer Erklärung des Politikers hervor, die dessen Sprecher Mohammed al Ottri am Montag im arabischen Fernsehsender „Al-Dschasira“ vorgelesen hat. Demnach habe sich Hidschab der „Revolution der Freiheit und Würde angeschlossen“.
Das Regime von Staatspräsident Baschar al-Assad verurteilte er als „mörderisch und terroristisch“. Der Verbleib des ehemaligen Ministerpräsidenten, der erst seit zwei Monaten amtierte, war am Montag zunächst unklar. Von Seiten der oppositionellen Syrischen Beobachtungsstelle in London hieß es, Hidschab habe sich nach Jordanien abgesetzt. Das syrische Staatsfernsehen meldete derweil lediglich die Entlassung des Ministerpräsidenten und die kommissarische Einsetzung seines bisherigen Stellvertreters Omar Ghalawandschi als Nachfolger. Wie nun bekannt ist, wurde die Flucht von Hidschab und seiner Familie, die laut Aussagen seines Sprechers seit Monaten geplant gewesen sei, von der aufständischen Freien Syrischen Armee unterstützt. Hidschab ist der ranghöchste Politiker, der sich seit Beginn der Massenproteste im März 2011 ins Ausland abgesetzt hat. Nach Angaben von Menschenrechtsaktivisten starben bei den gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen der Opposition und den Sicherheitskräften in Syrien bislang knapp 20.000 Menschen.