Syrien: UN-Beobachter geraten unter Beschuss

Die UN-Beobachter in Syrien sind bei der Untersuchung eines neuen Massakers in der Provinz Hama unter Beschuss geraten. Das teilte UN-Generalsekretär Ban Ki-moon am Donnerstag bei der Vollversammlung der Vereinten Nationen (UN) in New York mit. Wer das Feuer auf die Blauhelme eröffnet hat, ist derzeit noch unklar.

Der Vorfall habe sich in der Ortschaft Masraat al-Kubair ereignet, als die Beobachter auf dem Weg in die Nachbardörfer Al-Kubeir und Massaraf waren. Dort sollten Regierungstruppen und Milizen Angaben von Aktivisten zufolge rund 80 Zivilisten getötet haben. Dabei seien die Menschen teils auf bestialische Weise umgebracht worden. Ban bezeichnete das erneute Massaker als „schockierend und widerwärtig“. Der syrische Staatschef Baschar al-Assad habe damit „jede Legitimität verloren“, so der Generalsekretär weiter. Die Opposition in Syrien hat die UN im Anschluss an das Massaker zu militärischem Eingreifen aufgefordert. Einen solchen Beschluss kann allerdings nicht die Vollversammlung, sondern lediglich der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen fassen. Noch am Donnerstag soll der Rat zusammenkommen. Eine Entscheidung für ein militärisches Eingreifen gilt aber aufgrund des russischen Widerstandes als unwahrscheinlich.