Syrien: Schwere Kämpfe vor Damaskus

Einen Tag nach der vorzeitigen Beendigung der Beobachtermission der Arabischen Liga ist es am Sonntag vor der syrischen Hauptstadt Damaskus zu schweren Kämpfen gekommen. Laut dem Kommandeur der syrischen Oppositionsarmee soll es sich um die heftigsten Auseinandersetzungen seit Beginn der Proteste handeln. Syriens Präsident Baschar al-Assad habe mehrere Hundert Soldaten in die Außenbezirke von Damaskus geschickt.

Teile dieser Bezirke werden bereits von Rebellen kontrolliert. Neben Damaskus hat es am Sonntag auch im Nordwesten des Landes, in Deraa im Süden sowie in den Protesthochburgen Homs und Hama blutige Ausschreitungen gegeben. Für ganz Syrien ist von bis zu 66 Todesopfern, darunter auch reichlich zwei Dutzend Zivilisten, die Rede. Die Arabische Liga will derweil voraussichtlich am kommenden Sonntag erneut über das Vorgehen gegenüber Syrien beraten. Zuvor sind in dieser Woche weitere Gespräche im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen anberaumt. Das Gremium kann sich weiterhin nicht auf eine gemeinsame Linie gegenüber Syrien einigen. Erst am vergangenen Freitag hatte Russland einen neuen Entwurf für eine Syrien-Resolution abgelehnt. In Syrien gibt es seit Mitte März vergangenen Jahres Proteste gegen die Regierung, die sich mit der Zeit zunehmend militarisiert haben. Nach Angaben der UN sind dabei bislang mehr als 5.400 Menschen ums Leben gekommen.