In Syrien sind offenbar weit mehr Menschen bei den zahlreichen gewalttätigen Niederschlagungen der Proteste gegen Staatschef Baschar al-Assad ums Leben gekommen, als bisher angenommen. Glaubwürdige Schätzungen gingen mittlerweile davon aus, dass bereits mehr als 9.000 Zivilisten Opfer der Auseinandersetzungen geworden seien, sagte der UN-Sondergesandte für den Nahost-Friedensprozess, Robert Serry, am Dienstag vor dem UN-Sicherheitsrat in New York. Bisher war man von rund 8.000 Todesopfern ausgegangen.
Unterdessen hat die syrische Regierung signalisiert, den Friedensplan des UN-Sondergesandten Kofi Annan zu akzeptieren. Das teilte ein Sprecher von Annan am Dienstag mit. Der Plan sieht unter anderem eine sofortige Waffenruhe zwischen allen Parteien vor. Zudem sollen schwere Waffen aus Wohngebieten in syrischen Städten abgezogen werden, die Bevölkerung soll Zugang zu humanitärer Hilfe erhalten. Allerdings gab es in der Vergangenheit bereits verschiedene Friedenszusagen, an die sich Syrien letztlich nicht hielt. Seit Monaten kommt es auch immer wieder zu Bombenexplosionen in syrischen Städten. Staatliche Medien sprechen dabei meist von Terroranschlägen, Oppositionelle hingegen werfen dem Regime vor, die Taten selbst zu inszenieren.