Nach Beobachtungen der Arabischen Liga hält die Gewalt gegen Demonstranten in Syrien weiter an und es werden Heckenschützen eingesetzt. „Ja, es wird noch geschossen, und ja, es gibt Heckenschützen“, bestätigte der Generalsekretär der Liga, Nabil al-Arabi, am Montag in Kairo. Es sei jedoch schwer zu sagen, „wer auf wen schießt“, so al-Arabi weiter.
Die syrische Protestbewegung beklagt seit Monaten den Einsatz von Scharfschützen gegen Demonstranten. Eine unabhängige Prüfung der Vorwürfe war bislang nicht möglich gewesen, da das syrische Regime die meisten ausländischen Journalisten ausgewiesen hat. Auch gegen die Entsendung einer Beobachtermission der Arabischen Liga hatte sich die Führung in Damaskus lange gewehrt. Seit Ende Dezember sind die ausländischen Beobachter im Land. Seitdem sei das Militär aus den Städten und Wohnvierteln zurückgezogen worden und es habe Lebensmittellieferungen gegeben, so Generalsekretär al-Arabi. Zudem seien bislang knapp 3.500 Häftlinge aus syrischen Gefängnissen freigelassen worden. Die Opposition spricht angesichts der anhaltenden Gewalt jedoch von einem Täuschungsversuch der Regierung. In Syrien gibt es seit März vergangenen Jahres anhaltende Proteste gegen die Regierung von Baschar al-Assad, die von dieser gewaltsam niedergeschlagen werden. Seit Beginn der Demonstrationen sollen laut Angaben der Vereinten Nationen über 5.000 Menschen getötet worden sein.