Bis zum Jahr 1998 hielten sich Produzenten von Supersportlern für den deutschen Markt an eine sogenannte freiwillige Selbstbeschränkung. Diese stellte eine Beschränkung der PS Leistung auf unter 100 PS dar. Als jedoch der Hersteller Suzuki diese bei der Einführung in den deutschen Markt mit dem Modell Hayabusa 1300 um 75 PS überschritt, sahen sich auch andere Hersteller gezwungen mitzuziehen und ebenfalls leistungsstärkere Modelle auf den deutschen Markt zu bringen. Dies führte zu einer Reaktion der Versicherer, die durch die erhöhte Unfallgefahr die Preise der Versicherungen anhoben. Dieser Schritt veranlasste viele Motorradbesitzer dazu, durch eine Verjüngung des Querschnitts mittels Einsetzen 4 dünner Stahlscheiben zwischen Zylinderkopf und Krümmern, die Leistung auf 98 PS zu drosseln, um somit eine weitaus günstigere Versicherungsklasse zu erreichen. Mittlerweile sind fast alle Hersteller dazu übergegangen, eine freiwillige Selbstbeschränkung von 299 km/h einzuhalten, um Kritiker zu beschwichtigen und ein Eingreifen des Gesetzgebers zu verhindern.
Nicht nur eine einfache Fahrbarkeit steht hier im Vordergrund. Die Supersportler bieten in ihrer Klasse eine maximale Motorleistung bei einem optimalen Verhältnis zur Fahrzeugmasse. Mittlerweile wird auch die Ergonomie stärker berücksichtigt, um eine angenehmere Sitzposition während der Fahrt zu gewährleisten. Jedoch spielt die Alltagstauglichkeit immer noch eine recht untergeordnete Rolle. Viele Supersportler übertreffen mit ihren Fahrleistungen sogar reine Rennmotorräder. In der Regel werden Supersportler als Motorräder der Hubraumkategorien 600 cm³ und 1000 cm³ gebaut, jedoch gibt es auch diverse 125er Modelle, wie die Aprilia RS4. Diese löste vor einigen Jahren die ältere Aprilia RS 125 ab, da diese noch zur Produktionsreihe der Zweitaktmotoren gehörte und Aprilia das Ziel vertrat die Produktion solcher einzustellen, um auf die umweltschonenderen Viertakter umzusteigen. Auch neu war in dem Fall das Quick-Shift-System, welches vor allem auf Rennen abzielte, da es nicht mehr nötig war, die Kupplung beim Hochschalten zu betätigen. Durch dieses System ist es dem Fahrer möglich, beim Beschleunigen schneller hochzuschalten.
Doch nicht nur unter Rennfahrern sind Supersportler sehr beliebt, auch Jugendliche schätzen diese als 125er. Gerade das sportliche Aussehen bietet Anreize, jedoch auch die exzellente Fahrbarkeit durch gutes Handling, Stabilität und Traktion. Besonders beliebte Modelle sind die Aprilia RS, Honda CBR und die Yamaha YZF – R. Ab dem 16. Lebensjahr dürfen diese Maschinen gefahren werden, müssen jedoch bis zum 18. Geburtstag auf eine Maximalgeschwindigkeit von 80 gedrosselt werden. Dennoch sind 125er gerade bei den 16-18-Jährigen sehr beliebt. Die Supersportler bieten durch ihre Vollverkleidung das sportliche Aussehen. Um diesen Effekt noch zu verstärken bieten verschiedene Hersteller, wie beispielsweise Honda, unter anderem mit der CBR 125R, Sondermodelle in Racing-Optik an. Bei dem Beispiel der Honda CBR 125R ist dies das Repsol-Design mit seinen Orange und Lilatönen. Oftmals sind solche Maschinen, wie die Aprila RS 125 auch in Roller-Shops wie Runo’s Rollerwelt erhältlich.
Bei den höheren Hubraumklassen streben die Entwickler in der Regel ein Leistungsgewicht von maximal 1kg pro PS an. Durch dieses Leistungsgewicht, welches auch häufig unterboten wird, sind bemerkenswerte Höchstgeschwindigkeiten und Beschleunigungswerte zu erreichen.
Das Fahren eines Supersportlers ist meist sehr teuer, da die Versicherungauf Grunde der besonders hohen Unfall- und Diebstahlgefahr sehr hoch ist. Die Neupreise der Supersportler sind in der Regel auch sehr hoch, jedoch bietet es sich an, gebrauchte Fahrzeuge zu kaufen, da der Wert der Maschinen in der Regel durch immer wieder neue Modelle, schnell fällt.