Psychologische Untersuchungen haben ergeben, dass das Empfinden der Gegenwart verstorbener Menschen in den meisten Fällen die Trauer Hinterbliebener lindert und das Leben mit dem Tod erleichtert.
Aktuelle Publikationen von Trauerforschern bestätigen die Ergebnisse früherer soziologischer, medizinischer und psychologischer Studien: Das bei Hinterbliebenen häufig auftretende Gefühl der Präsenz verstorbener Angehöriger oder Freunde wirkt sich tröstend und lindernd auf ihre Trauer aus. Es erleichtert ihnen das Leben mit dem Tod.
Gerade in den letzten Jahren wurde eine Reihe von Untersuchungen verschiedener Wissenschaftler (u.a. M. Sanger, S.M. Dannenbaum und R.T. Kinnier, J.S. Parker) veröffentlicht, die trauernde Angehörige befragten bzw. Berichte aus anderen Quellen auswerteten. Danach schilderten, je nach Studie, ca. 35 bis 90 Prozent der Teilnehmer, einmal oder mehrfach die Gegenwart des bzw. der Verstorbenen deutlich gefühlt zu haben. Die meisten Befragten beschrieben das Gegenwartsgefühl als positiv, wohltuend und tröstend, nur ca. 5 bis 15 Prozent erlebten es als unangenehm, erschreckend oder irritierend.
Zahlreiche der Studien gelangen zu dem Ergebnis, dass das Gegenwartsempfinden den Trauernden zu einem besseren Leben mit dem Tod ihrer Verstorbenen verhilft. Es handele sich um eine natürliche Komponente des Trauerprozesses, wirke tröstend und zeitige therapeutische Effekte für die seelische Gesundheit. Gerade das deutlich auftretende Gefühl einer fortbestehenden „Verbindung“ mit den Verstorbenen trage mit bei zur Normalisierung des Lebens. Damit erteilen die dies betonenden Forscher eine Absage an die früher in der Trauerforschung vorherrschende Sichtweise, wonach trauernde Menschen sich zur Bewältigung ihrer Trauer emotional von den Betrauerten zu lösen hätten.
Die Studien wurden überwiegend im englisch Sprachraum durchgeführt. Einige der Wissenschaftler gehen auch umfassender auf das Phänomen der „after death communications“ oder „post death communications“, deutsch als sog. Nachtodkontakte oder Nachtodkommunikation bezeichnet, ein. Wesentlich für die Trauerarbeit sind jedoch nicht die unterschiedlichen Aussagen zur Erklärung dieser Erscheinungen (Halluzinationen oder supranaturale Ursache), sondern ihre heilsame Wirkung.
Autor seit 1988. Seit 2010 Mitarbeiter im Netzwerk Nahtoderfahrung. Das Netzwerk setzt sich für einen interdisziplinären Dialog und die weitere Erforschung der vielfältigen geistes- und naturwissenschaftlichen Aspekte dieser Erfahrungen ein. Es gibt Impulse für das Verständnis dieser Erfahrungen und für einen ernsthaften Umgang mit diesem Phänomen in der Öffentlichkeit.
Im Rahmen der Zusammenarbeit mit dem Netzwerk Nahtoderfahrung diverse Veröffentlichungen.
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Christian von Kamp
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