Für Neuwagen bezahlen die Käufer in Deutschland einer Studie zufolge so viel wie nie zuvor. Der Durchschnittspreis für Neuwagen – gewichtet mit der Anzahl der verkauften Modelle – ist hierzulande im vergangenen Jahr auf den Rekordwert von 25.890 Euro gestiegen. Die Preise haben sich damit seit dem Jahr 1980, als der Durchschnitt bei 8.400 Euro lag, mehr als verdreifacht.
Das geht aus einer Studie des CAR-Instituts der Universität Duisburg hervor, die der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Dienstagausgabe) vorliegt. Allerdings fließt nur ein Teil des Preisanstiegs in die Kassen der Autohersteller, der Rest geht an den Staat. „Denn im Jahr 1980 betrug die Mehrwertsteuer statt 19 Prozent nur 13 Prozent“, sagt Studienautor Ferdinand Dudenhöffer. Wurden je Neuwagen im Jahr 1980 nur 970 Euro Mehrwertsteuer bezahlt, so vervierfachte sich der Anteil der Mehrwertsteuer am Preis im Jahr 2011 auf 4.130 Euro. Seit 30 Jahren stieg der Neuwagenpreis in Deutschland – mit nur vier Ausnahmen – jedes Jahr im Durchschnitt um knapp 4 Prozent. Damit legten die Preise für Autos laut CAR-Institut beinahe doppelt so schnell zu wie der Durchschnitt der übrigen Verbraucherpreise. Wären Autos nur genauso schnell teurer geworden wie andere Dinge würden sie heute nur 16.530 Euro kosten, so eine Berechnung in der Studie. Im Schnitt lag der Preisanstieg im Jahr 2011 bei etwa tausend Euro je Auto. Die größten Zuwächse erlaubten sich die zum französischen Renault-Konzern gehörende japanische Automarke Nissan sowie die ebenfalls zu Renault gehörende rumänische Marke Dacia und der zum Volkswagen-Konzern gehörende spanische Hersteller Seat. Der Durchschnittspreis für Neuwagen dieser drei Marken legte laut der Studie um jeweils mehr als 12 Prozent zu.