Auch Fische haben offenbar unterschiedliche Temperamente. Verhaltensforscher des Berliner Leibniz-Institust für Gewässerökologie und Binnenfischerei fanden heraus, dass der stark züchterisch beeinflusste Spiegelkarpfen tollkühner ist, als der weniger domestizierte Schuppenkarpfen. Diese genetisch bedingten Unterschiede würden sich vor allem bei der Futtersuche zeigen, sofern dies mit Risiken verbunden ist.
Während die zwei Karpfenrassen im permanent gefährlichen Freiland jederzeit ausgeprägte Verhaltensdifferenzen zeigten, kamen diese im Labor nur unter simulierter Gefahr zur Geltung. Die Wissenschaftler warnen daher davor, aus Laborstudien Schlüsse auf die genetischen Hintergründe des Fischverhaltens zu ziehen und plädieren für naturnähere Freilandforschung zur „Persönlichkeit“ von Fischen.