Studie: 80 Prozent der Unternehmen setzt auf Frauen um Fachkräftemangel zu lindern

Deutsche Unternehmen verfahren im Kampf gegen den Fachkräftemangel erstaunlich eingleisig, indem sich 80 Prozent der Unternehmen allein auf Fördermaßnahmen für Frauen konzentrieren. Einer Studie der Strategieberatung Roland Berger zufolge, die der „Welt am Sonntag“ vorliegt, haben zwar 95 Prozent der großen deutschen Unternehmen inzwischen Programme aufgesetzt, um die Vielfalt in ihrer Belegschaft zu stärken. Drei von vier Firmen haben sogar eigens Personal für diesen Bereich abgestellt – mit im Durchschnitt neun Mitarbeitern, die auf ein Budget von immerhin 2,3 Millionen Euro pro Jahr zurückgreifen können.

Doch obwohl das Gros der Firmen unter Vielfalt in der Theorie auch die stärkere Einbindung etwa von älteren oder ausländischen Mitarbeitern versteht, verlegen sich in der Praxis 80 Prozent der Befragten allein auf Fördermaßnahmen für Frauen. Für die Studie wurden 21 Konzerne befragt, drei Viertel davon aus der Dax-Riege. Entsprechend fordert die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Maria Böhmer, die Unternehmen auf, aktiv zu werden und sich allem voran auch für Mitarbeiter aus dem Ausland zu öffnen. „Jedes Unternehmen muss bei sich anfangen und eine Willkommenskultur entwickeln“, sagte die CDU-Politikerin der „Welt am Sonntag“. Die Zuwanderer müssten sich hier wohlfühlen. Mentorenprogramme, Sprachförderung, Karrierepläne auch für die Partner und Hilfestellung bei der Kinderbetreuung seien wichtige Bausteine für die Integration. „Es geht darum, dass die Zuwanderer eintauchen in die deutsche Gesellschaft“, so die Staatsministerin im Kanzleramt. „Statt der lange gelebten Abschottungskultur brauchen wir eine echte Willkommenskultur“, fordert auch Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt. „Wir müssen dafür werben, dass sich noch mehr qualifizierte Fachkräfte aus dem Ausland für Deutschland interessieren und entscheiden.“ Trotz der Millionenbeträge, die heute schon in die Programme fließen, wird der Erfolg derselben nur in 30 Prozent der Unternehmen nicht einmal gemessen. Damit geht der Wirtschaft viel Geld verloren: Durch gezielte Diversity- und Integrationsmaßnahmen könnten Unternehmen die Fluktuationsrate ihrer Mitarbeiter deutlich senken, indem sie Aufwendungen etwa für die Anwerbung und Einarbeitung einsparen: Laut Berechnungen von Roland Berger betrüge das Sparpotenzial deutscher Unternehmen bis zu 21 Milliarden Euro pro Jahr.

Studie: 80 Prozent der Unternehmen setzt auf Frauen um Fachkräftemangel zu lindern

Deutsche Unternehmen verfahren im Kampf gegen den Fachkräftemangel erstaunlich eingleisig, indem sich 80 Prozent der Unternehmen allein auf Fördermaßnahmen für Frauen konzentrieren. Einer Studie der Strategieberatung Roland Berger zufolge, die der „Welt am Sonntag“ vorliegt, haben zwar 95 Prozent der großen deutschen Unternehmen inzwischen Programme aufgesetzt, um die Vielfalt in ihrer Belegschaft zu stärken. Drei von vier Firmen haben sogar eigens Personal für diesen Bereich abgestellt – mit im Durchschnitt neun Mitarbeitern, die auf ein Budget von immerhin 2,3 Millionen Euro pro Jahr zurückgreifen können.

Doch obwohl das Gros der Firmen unter Vielfalt in der Theorie auch die stärkere Einbindung etwa von älteren oder ausländischen Mitarbeitern versteht, verlegen sich in der Praxis 80 Prozent der Befragten allein auf Fördermaßnahmen für Frauen. Für die Studie wurden 21 Konzerne befragt, drei Viertel davon aus der Dax-Riege. Entsprechend fordert die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Maria Böhmer, die Unternehmen auf, aktiv zu werden und sich allem voran auch für Mitarbeiter aus dem Ausland zu öffnen. „Jedes Unternehmen muss bei sich anfangen und eine Willkommenskultur entwickeln“, sagte die CDU-Politikerin der „Welt am Sonntag“. Die Zuwanderer müssten sich hier wohlfühlen. Mentorenprogramme, Sprachförderung, Karrierepläne auch für die Partner und Hilfestellung bei der Kinderbetreuung seien wichtige Bausteine für die Integration. „Es geht darum, dass die Zuwanderer eintauchen in die deutsche Gesellschaft“, so die Staatsministerin im Kanzleramt. „Statt der lange gelebten Abschottungskultur brauchen wir eine echte Willkommenskultur“, fordert auch Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt. „Wir müssen dafür werben, dass sich noch mehr qualifizierte Fachkräfte aus dem Ausland für Deutschland interessieren und entscheiden.“ Trotz der Millionenbeträge, die heute schon in die Programme fließen, wird der Erfolg derselben nur in 30 Prozent der Unternehmen nicht einmal gemessen. Damit geht der Wirtschaft viel Geld verloren: Durch gezielte Diversity- und Integrationsmaßnahmen könnten Unternehmen die Fluktuationsrate ihrer Mitarbeiter deutlich senken, indem sie Aufwendungen etwa für die Anwerbung und Einarbeitung einsparen: Laut Berechnungen von Roland Berger betrüge das Sparpotenzial deutscher Unternehmen bis zu 21 Milliarden Euro pro Jahr.