Stresstest-Managed Account Entwicklungen im August

Nach der langatmigen Seitwärtsentwicklung der Aktienmärkte vom Jahresanfang bis zum Ende des Monats Juli, hat sich im August die aufgestaute Energie erdbebenartig entladen. Mit seiner extremen Volatilität geht der August 2011 in die Börsengeschichte ein. Spitzenverluste von -26,7% im DAX und -17,7% im S&P 500 trieben Investoren scharenweise zur Flucht in Edelmetalle und ließen den Goldpreis zeitweise um +18,9% in die Höhe schnellen. Nach dem ersten starken Preisschock ging es für Investoren hochvolatil durch den weiteren Monat, sowohl in den Aktienmärkten, als auch bei den Edelmetallen. Die hohe Schwankungsbreite war auch für den Devisenmarkt ansteckend. Dieser historische Ausnahmezustand ließ Asset Managern praktisch keine Gelegenheit, sich anhand von Erfahrungen der Vergangenheit auf diese Situation einzustellen. Und trotzdem zeigten 50% der Managed Account Anbieter in unserer Datenbank in ihren Produkten im August einen positiven Return.

Das Währungspaar EUR/USD entwickelte sich im August insgesamt seitwärts. Es gab extreme Tagesschwankungen, bei denen die Gewinne  und Verluste des einen Tages durch eine gleich große Bewegung in die entgegengesetzte Richtung am Folgetag komplett neutralisiert wurde. Forex-Experten erschwerte dies den Handel enorm.

Devisenmarkt mit großen
Herausforderungen für den Handel

Spitzenleistungen in diesem Marktumfeld zeigten die von der Bad Homburger Fonds Direkt AG angebotenen FX Wave Basis Devisenhandelssysteme. Ein Zugewinn von +81,03% bei `FX Wave Basis 5%´ verdeutlicht das Potential des Handels, das in den vergangenen Handelmonaten selten beobachtet werden konnte. Im volatilen August hingegen passten die Tagesschwankungen perfekt auf das Basissystem, das Trendwechsel im frühen Londoner Handel nutzt, um sich für den Tagestrend im Währungspaar EUR/USD richtig zu positionieren. Zwar erzielten auch die über fünf verschiedene Handelssysteme arbeitenden Diversified-Produkte einen positiven Return (`FX Wave Diversified Portfolio 5%´ +1,87). Der hohe Abstand zum Einzelsystem ist im August allerdings markant. Trotz der Performanceexplosion der Basisstrategie dürfen Anleger auch weiterhin die hohe Volatilität des Systems nicht außer acht lassen. Ruhiges Fahrwasser hat die Basisstrategie noch nie ausgezeichnet. Im Zweifelsfall sollte die Diversifikation über mehrere Systeme vor der Gewinnerzielungsabsicht stehen.

Dass das Fahrwasser für den Devisenhandel im August allerdings grundsätzlich sehr aufgewühlt und für die Händler teilweise mit ganz enormen Schwierigkeiten verbunden war, ist bei Mercari zu erkennen. Das `Devisen-Strategiedepot_1´ des Unternehmens wurde vorübergehend vom Handel ausgesetzt. Zurzeit überarbeitet das Unternehmen den Algorithmus seiner Systeme, um künftig zu einer stabilen Performance zurückfinden zu können. Aus diesem Grund weist Mercari für den August keine Performance aus.

Den Währungsexperten des Schweizer Anbieters Intercore Financial gelang es im August sich auch in diesem schwierigen Marktumfeld zu behaupten. Während reine Trendfolgesysteme keinen Erfolg hatten, konnte der Devisenspezialist mit antizyklischen Ansätzen den Monat für sich entscheiden. Da die Marktbewegungen sehr dynamisch waren, wurden Stop-Loss-Marken relativ schnell nachgezogen. Durch diese Vorgehensweise wurden zwar viele Trades mit +/-0 ausgestoppt, allerdings konnten Verluste geschmälert und im Gegenzug immer wieder kleinere Gewinne mitgenommen werden. Darüber hinaus berichtet der Devisenspezialist von 2-3 Tagen im August mit guten Trendmustern, an denen größere Gewinnstrecken erreicht wurden. Diese hätten den Hauptanteil des positiven Monatsergebnis von +2,60% bei SwissPrime und +4,86% bei MTS Invest ausgemacht. Den größten Beitrag lieferte das EUR/GBP Subsystem des Unternehmens. Vorsicht hingegen sieht Intercore Financial aktuell im Umgang mit dem Schweizer Franken angebracht. Pascal Höfliger vermerkt, dass der Markt momentan nahezu komplett von der SNB beeinflusst würde und dass an Chartmustererkennung in dieser Währung daher momentan nicht zu denken sei. Dominierend hingegen sei die Angst vor Verlusten. Getrieben von der Nachrichtenindustrie würden Marktakteure dazu neigen vermehrt Richtungswechsel einzuschlagen, schreibt der Devisenspezialist.

Goldpreisentwicklung hochvolatil

Von den Handelssystemen des Düsseldorfer Managed Account Anbieters Monexo landete kein einziges Produkt im Minus. Spitzenplatz in der Produktpalette ist erneut das von Anlagespezialist Robert Paulson gelenkte Managed Account `Profit FX´. Paulsons Performance basiert erneut auf der starken Aufwärtstrendbewegung der Edelmetalle, wobei es dem Manager gelang, die Kontozugewinne gegen den starken Einbruch des Goldpreises von -10,93% in der zweiten Monatshälfte zu verteidigen. Durch zwischenzeitliche Short-Positionierung gelang es Paulson sogar, die Kontozuwächse in dieser Phase in geringem Maße weiter auszubauen. Diese hohe Achtsamkeit des Managements beweist Anlegern, die ein mögliches Ende der Goldhausse vermuten, dass dem Management auch für jeden weiteren Preisverlauf des Edelmetalls die passenden Mittel zur Verfügung stehen.

Schwieriger als bei den Edelmetallen gestaltete sich der Handel von Agrarrohstoffen im August. Das über den Frankfurter Vermögensverwalter Ceros zugängliche Rosetta Trading Program hielt sich im August zwar weitestgehend stabil, musste den Monat allerdings dennoch mit leichten Abschlägen von -1,49% abschließen.

Hauptschauplatz Aktienmarkt

Im Aktienmarkt wurden Händler historisch betrachtet vor eine ihrer größten Herausforderungen gestellt. Der Einbruch der Märkte erfolgte ohne Ankündigung, denn eigentlich hatten die US-Politiker mit der Anhebung der Schuldenobergrenze in letzter Sekunde die Zahlungsunfähigkeit abgewendet. Von der Wucht der Verkaufslawine überrascht, wurden die Portfolios etlicher aktienorientierter Investoren in den Verlust gerissen. Nach der ersten großen Verkaufswelle, die auch konservative Investoren wie Stiftungen und Pensionskassen veranlasste, sich von Aktieninvestments zu trennen, setzte eine hochvolatile Phase ein, deren Tagesverläufe von der Nervosität der Investoren und der Nachrichtenlage bestimmt war. In diesen Marktturbulenzen die Orientierung zu behalten, war wahrlich keine einfache Aufgabe.

Der auf den Aktienhandel fokussierte Managed Account Spezialist PP-Brokerage bewältigte die hochkomplexe Situation an den Aktienmärkten mit gezielten vorausschauenden Investments. Marc Wilhelms, Asset Manager der `Aktienverwaltung Long/Short´ generierte auf den Konten seiner Kunden ein Plus von 2,81%. Trotzdem hält er selbstkritisch fest, dass er von der Schärfe des Einbruchs, insbesondere beim DAX, überrascht war und die leichte Short-Positionierung zum Monatsanfang zu früh beendet habe. Die in der Gegenbewegung eingesetzte Long-Positionierung sicherte der Manager mit dem Schreiben von „aus dem Geld Call Optionen“ im DAX ab und fand damit das passende Mittel gegen die hohe Volatilität des Marktes. Gewinne im Aktienbereich wurden durch Prämieneinnahmen aus dem Optionsgeschäft ergänzt. Zum Monatswechsel wiederum war die `Aktienverwaltung Long/Short´ annähernd neutral positioniert. PP-Brokerage kalkuliert im September mit einem volatilen Seitwärtsmarkt und wartet erst einmal ab. Klare Kaufsignale ergeben sich für Marc Wilhelms erst auf einem DAX Niveau von 4.800 Punkten. Sollte der Index allerdings noch mal bis auf 6.000 Punkte ansteigen, denkt der Manager über eine erneute Positionierung auf der Verkäuferseite nach. Mittel- bis langfristig vermutet er sehr schwache Konjunkturverläufe und rechnet damit, dass sich größere Zugewinne der Aktienmärkte auf Sicht von sechs bis zwölf Monaten sehr kompliziert gestalten. PP-Brokerage legt daher auch weiterhin sehr großen Wert auf die Möglichkeit, sich unabhängig von der Marktrichtung positionieren zu können. Diese Flexibilität im Handel hat Investoren bereits bisher zu einer sehr zuverlässigen Wertentwicklung verholfen. Die Volatilität der `Aktienverwaltung Long/Short´ liegt gerade einmal bei 13,5%. Für den Handel mit Aktien und Aktienindizes ist dies ein absolut herausragender Wert.

Abschläge bei der Preisentwicklung hingegen musste der Kölner Vermögensverwalter Portfolio Concept in der hauseigenen Fondsvermögensverwaltung verzeichnen. Die langfristig orientierte Allokation der Portfolios konnte die heftigen Verluste der Aktienmärkte allerdings teilweise von den Kunden abwenden. Die portfolio pro Serie verlor in der sicherheitsorientierten Depotaufstellung -0,12%. Kunden der dynamischen Depotvariante verzeichneten Kontorückgänge von -6,37%. Etwas höhere Verluste waren in den Aktienportfolios im Handel von Small Caps des über die Ceros AG verfügbaren Managed Accounts `ZPR Fundamental SmallCap Value´ nicht zu vermeiden. Die Konten verzeichneten zum Monatsende einen Verlust von -11,11%.

Kluge Zurückhaltung

Überraschend war das Statement der Arkanar Financial LLC zum Handelsmonat August. Konten wurden einfach `flat´ gehalten um Kunden  vor jeglichen Turbulenzen und Marktrisiken zu bewahren. Thomas Feldt, Partner und Head Trader bei Arkanar stellt trocken fest, dass die extreme Volatilität, gepaart mit schwer zu prognostizierenden politischen Interventionen ihm keinerlei Positionierungen mit akzeptablen Chance-Risiko gezeigt hätten.

Marktunabhängigkeit und
Risikomanagement bleiben wichtige
Faktoren für den Anlageerfolg

Alles in allem weisen extreme Handelsmonate wie der August darauf hin, dass Marktunabhängigkeit in einem solchen Ausnahmezustand nicht unbedingt eine verkehrte Entscheidung ist. Je nach Anlagestrategie war es tatsächlich auch in diesem Marktumfeld möglich sich den Panikzuständen der Märkte zu entziehen und darüber hinaus sogar Zugewinne zu generieren. Ebenfalls erinnern die hektischen Marktverläufe Investoren an die Bedeutung von Risiko- und Moneymanagement. Denn auch, wenn Verluste nicht in allen Strategien verhindert werden konnten, bestand doch die Möglichkeit durch ein engmaschiges Sicherheitsnetz Verluste für Kunden zumindest abzufedern. Sicherlich wenig hilfreich für Investoren ist es, nur auf die Performancesieger eines vergangenen Handelsmonats zu blicken und dabei das insgesamt verfügbare Daten- und Informationsmaterial auf chili-assets.de außer acht zu lassen. Unter zusätzlicher Berücksichtigung der Informationen der Anbieter, kann eine gute Diversifikation über diverse marktunabhängige Handelssysteme und Strategien Portfolios allerdings durchaus vor negativen Marktentwicklungen bewahren.

chili-assets.de
chili-assets.de ist eine Vergleichsplattform für Managed Accounts. Institutionelle-, private Investoren und Medienteilnehmer haben auf dieser Internetseite die Möglichkeit die Leistungsfähigkeit verschiedenster Managed Accounts miteinander zu vergleichen. Die von Capitalteam Consulting recherchierten und geprüften Performance- und Risikokennziffern erleichtern Interessenten die Auswahl der passenden Anbieter. Weitere Informationen finden Sie unter www.chili-assets.de.

Hinweis zu Managed Accounts
Managed Accounts favorisieren zumeist chanceorientierte Anlagestile, die nicht in jeder beliebigen prozentualen Größenordnung für die Wertpapierdepots der Investoren geeignet sind. Die richtigen Handelsstrategien in der richtigen Dosierung allerdings können herkömmlichen Wertpapierdepots die richtige Würze verleihen und maßgeblich zu einem besseren Chance-Risiko-Verhältnis beitragen.
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Malte Papen

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