Mythos oder Medizin: Schlägt Stress auf den Magen?

Zu den bereits sehr lange existierenden Volksweisheiten der Medizin gehört die Annahme, dass Stress auf den Magen schlage

Es ist eine angespannte Situation, weil man gleich einen möglicherweise unangenehmen Termin vor sich hat. Vielleicht der Gang zu einer Behörde oder man muss eine Prüfung ablegen. Allein der Gedanke daran lässt einen nervös werden. In einer solchen Situation klagen viele plötzlich über Durchfall oder andere Magenbeschwerden. Aber was hat der Magen mit einem Termin zu tun? Aus solchen Symptomen hat sich schon lange der Volksglaube heraus kristallisiert, Stress würde sich auf den Magen auswirken. Ist das aber wirklich so? Schlägt Stress auf den Magen?

Was geht bei Stress in unserem Körper vor sich? Zunächst wird Adrenalin ausgeschüttet. Dadurch wird der Organismus in Bereitschaft versetzt und somit auf eine bald kommende Aktivität vorbereitet. Bereits wenige Minuten danach verteilt sich Cortisol, um den sämtliche Kräfte zu mobilisieren. Durch die Wirkung der Hormone Adrenalin und Cortisol wird der Herzschlag beschleunigt, wodurch auch der Blutdruck ansteigt. Daraus resultiert, dass Organe und Muskeln schneller mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt werden. Was passiert dann mit dem Magen? Wenn die Nerven zu sehr angespannt sind, laufen die Magenperistaltik und die Bildung der Magensäure aus dem Ruder. Magenprobleme sind tatsächlich oft stressabhängig. Der Magen reagiert nämlich über das vegetative Nervensystem auf Stress.

Somit kann der Magen als ein Projektionsorgan für Stress bezeichnet werden. Permanente Überforderung kann zu tagelangem Magendruck und Bauchgrummeln führen, was oft mit Übelkeit und Völlegefühl einhergeht. Nach Angaben der Techniker Krankenkasse hätte ein Viertel der Bevölkerung mindestens einmal im Leben mit einem Reizmagen zu tun. Dabei seien Frauen doppelt so oft betroffen, wie Männer.

Symptome für einen Reizmagen

Die üblichen Anzeichen für einen Reizmagen sind Völlegefühl, Krämpfe, Übelkeit, Erbrechen oder Aufstoßen. Damit ein Arzt einen Reitmagen diagnostiziert, sind allerdings zwei weitere Faktoren nötig. Die Beschwerden müssen länger als drei Monate andauern. Außerdem darf keine organische Ursache für die Symptome vorliegen. Gemäß der Deutschen Gastro-Liga würden 30 Prozent der Reizmagen-Patienten gleichzeitig auch unter einem Reizdarm zu leiden haben.

Symptome für einen Reizdarm

Die typischen Anzeichen für einen Reizdarm sind Blähungen, unregelmäßiger Stuhlgang, Stiche im Herzbereich, vermehrtes Schwitzen, Kreislaufstörungen und Probleme beim Wasserlassen.

Unheilbar

Stressabbau und die Umstellung des Speiseplans auf gut verträgliche Lebensmittel helfen natürlich als Erstmaßnahmen. Überbelastung sollte vermieden werden und regelmäßige Bewegung unterstützt die Verdauung. Allerdings ist die Störung der Magenfunktion nicht heilbar. Daher müssen Betroffene lernen, mit den Beschwerden zu leben und die auslösenden Faktoren zu vermeiden. Es ist ja nicht nur so, dass Stress auf den Magen negativ wirkt. Möglicherweise können auch ein gestörtes Immunsystem, genetische Faktoren und Magenschleinhautentzündungen Ursachen sein.

Pfefferminze

Hauptstoff der Mentha piperita ist Menthol. Seine krampflösende und leicht betäubende Wirkung bei Magenreizungen und Darmbeschwerden. Schlägt also wieder mal Stress auf den Magen kann ihn ein Pfeffermiztee wieder etwas beruhigen.

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