Die Steuereinnahmen sind im wichtigen Vorauszahlungsmonat September um 4,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen. Das berichtet das „Handelsblatt“ (Montagausgabe) unter Verweis auf das Bundesfinanzministerium. Ohne einen Sondereffekt bei der Körperschaftsteuer – eine Milliarden-Rückzahlung – wäre das Plus mit 7,5 Prozent noch kräftiger ausgefallen.
Nach drei Quartalen haben Bund und Länder den Angaben zufolge nun schon 21,5 Milliarden Euro mehr als im Vorjahreszeitraum eingenommen. Die Lage auf dem Arbeitsmarkt sei weiterhin „gut“ und dies führe zu einer „regen Konsumtätigkeit der privaten Haushalte“, hieß es aus dem Finanzministerium weiter. Überdies sei mit einer „deutlichen Gewinnexpansion“ in der Wirtschaft zu rechnen. Infolgedessen stieg im September das Lohnsteueraufkommen um 7,6 Prozent, das Umsatzsteueraufkommen wuchs um sieben Prozent und die Köperschaftsteuer-Vorauszahlungen legten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 7,5 Prozent zu. Nach drei Quartalen übersteigt zudem das Lohnsteueraufkommen das Vorjahresergebnis um 6,6 Prozent; das Umsatzsteueraufkommen wuchs um 2,9 Prozent und das Körperschaftsteueraufkommen gar um 33,6 Prozent. Angesichts der günstigen Entwicklung erwarten Finanzexperten, dass der Arbeitskreis Steuerschätzung kommende Woche seine Prognose erneut um einige Milliarden Euro anhebt. Das wäre die fünfte Aufwärtsrevision in Folge. Die Steuerschätzer tagen meist zweimal jährlich, um das Aufkommen aller rund drei Dutzend Steuerarten vorherzusagen. Neben Wirtschaftsforschern, Bundesbank, Sachverständigenrat und Statistischem Bundesamt sind Experten von Bund, Ländern und Gemeinden in dem Arbeitskreis vertreten. Das Ergebnis der dreitägigen Beratungen in Frankfurt am Main wird am 31. Oktober veröffentlicht.