SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück schließt ein Bündnis mit der Linkspartei oder den Piraten nach der Bundestagswahl aus. „Die SPD wird mit der Linken keine Koalition bilden. Die Piraten werden nicht regieren wollen – und könnten es auch nicht“, sagte Steinbrück der „Welt am Sonntag“.
„Deswegen tun wir alles dafür, so stark wie möglich zu werden und die Regierung anzuführen.“ Der Herausforderer von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) erteilte auch einer großen Koalition eine klare Absage. „Wir wollen keine große Koalition, wir wollen Rot-Grün.“ Eine rot-grüne Minderheitsregierung lehnte Steinbrück allerdings ab. Dies sei angesichts der Turbulenzen in Europa nicht möglich. Er bekräftigte zudem seinen Entschluss, in kein Kabinett Merkel mehr einzutreten. Steinbrück äußerte sich im Gespräch mit der Zeitung zurückhaltend zu seiner Wahlkampfstrategie. „Es gibt keine fertige Blaupause, wie die SPD die Wahl gewinnt. Jeder Wahlkampf unterliegt eigenen Bedingungen“, sagte er. „Es geht nicht um Herrn Steinbrück oder Frau Merkel. Es geht darum, wie man Deutschland besser machen kann.“ Zugleich bedauerte der Kanzlerkandidat sein Verhalten in der sogenannten Schach-Affäre. Steinbrück hatte 2006 als Finanzminister bei mehreren Firmen um Geld für ein privates Schachturnier geworben. „Damals habe ich das nicht als ehrenrührig oder dubios empfunden. Aus heutiger Sicht ist für mich klar: Ich würde es nicht wieder machen“, betonte Steinbrück. „Dadurch kann man ins Zwielicht geraten.“ Bei ihm habe das allerdings nichts mit Vorteilsgewährung oder Vorteilsnahme zu tun gehabt. „Es galt, eine Veranstaltung zu organisieren in der Bundeskunsthalle. Das war der Auftakt, um nach 80 Jahren wieder eine Schachweltmeisterschaft nach Deutschland zu bekommen.“