Statistik: 40 Prozent der Ein-Euro-Münzen kommen mittlerweile aus dem Ausland

Zehn Jahre nach Einführung des Euro-Bargeldes kommen 40 Prozent der Ein-Euro-Münzen in deutschen Geldbörsen aus dem Ausland. „Im Mittel haben mittlerweile zwei von fünf Ein-Euro-Münzen in Deutschland keinen Bundesadler auf der Rückseite“, sagte Dietrich Stoyan, emeritierter Stochastik-Professor der TU Freiberg der Tageszeitung „Die Welt“ (29. Dezember 2011). Vor fünf Jahren sei es nur eine von fünf Münzen gewesen.

Stoyan lässt sich seit zehn Jahren von Bürgern melden, wie viele ausländische Ein-Euro-Münzen sie im Portemonnaie oder der Kasse haben. Urlaubsreisende sieht Stoyan als die wichtigsten Kuriere der Auslands-Euros. Darauf sei auch zurückzuführen, dass spanische Münzen hierzulande häufiger vertreten seien als französische. Die Verteilung sei aber nicht einheitlich: In Gegenden wie dem Köln-Düsseldorfer Raum fänden sich beispielsweise besonders häufig Münzen aus den nahegelegenen Niederlanden, Belgien und Frankreich, sagte Stoyan der Zeitung weiter. Die weitere Durchmischung wird aus Sicht des Mathematikers nur noch langsam vorankommen. „Bis 2030 könnte hierzulande die Hälfte aller Ein-Euro-Münzen aus dem Ausland kommen“, sagte er der „Welt“. Dass sich wirklich alle Münzen in der Euro-Zone mischen, wie er ursprünglich angenommen hatte, erwartet Stoyan nicht mehr. Das liege zum einen an den Sammlern, die dem Geldkreislauf immer wieder Münzen entzögen. „Daneben hatte ich in meinem statistischen Modell nicht ausreichend bedacht, dass die Länder immer wieder neue Ein-Euro-Münzen prägen“, sagte er. Die perfekte Durchmischung wäre erreicht, wenn lediglich noch ein Drittel der Münzen in deutschen Geldbörsen aus Deutschland kämen, ganz so, wie die Münzen insgesamt in Europa verteilt sind.