Neurologe setzt auf periphere Hirnstimulation über das Ohr Viele Menschen mit schwerwiegenden Erkrankungen setzten große Hoffnungen in die Nutzung adulter Stammzellen. Im Gegensatz zu embryonalen Stammzellen durften adulte Stammzellen – das sind möglichst undifferenzierte Zellen aus dem eigenen Knochenmark – bislang für therapeutische Zwecke aufbereitet werden. In den bekannten XCell-Centern wurden dem Patienten diese Zellen entnommen und zur Aufbereitung in ein Labor gegeben. Die aufbereiteten Stammzellen wurden in den XCell-Centern nahe dem Ort der Erkrankung in den Körper gebracht. Dort sollten sie die aufgrund der Krankheit abgestorbenen Zellen ersetzen. Geht man davon aus, dass diese Zellen Alleskönner sind, dann können sie bei vielen Erkrankungen helfen, indem sie sich auf die Funktion der abgestorbenen Zellen spezialisieren. Mit der erzwungenen Schließung der XCell-Center wurde den Patienten, von denen viele unter neurologischen Erkrankungen leiden, die Hoffnungen genommen, die sie auf die Stammzellentherapie setzten. Ob die in den XCell-Center verwendeten „adulten Stammzellen“ die optimale Lösung waren, kann selbstverständlich diskutiert werden. Und auch die Zweifel an der Wirksamkeit mögen berechtigt sein. Möglicherweise waren die entnommenen Zellen schon zu spezialisiert und konnten deshalb nicht mehr zum gewünschten Erfolg führen. Bahnbrechende Ereignisse wie die Geburt des Klon-Schafs Dolly am 5. Juli 1996, entstanden aus einer Zelle des Euters des Spendertieres, zeigen jedoch, dass auch medizinische Dogmen über Bord geworfen werden können. Damals erkannte die Wissenschaft, dass es nicht nur im Euter, sondern in allen Organsystemen Stammzellennester gibt. Dieses Phänomen therapeutisch zu nutzen, gab und gibt Anlass zu Optimismus. Es wurde eine grundlegende Entwicklung in Gang gesetzt. Auch Dr. med. Ulrich Werth, Facharzt für Neurologie und Psychiatrie, geht davon aus, dass bei der von ihm entwickelten – annähernd risikofreien – Therapie ebenfalls gehirneigene Stammzellen gebildet werden: Um diesen Effekt zu erzielen, setzt er zur peripheren Hirnstimulation Mini-Mikro-Implantate dauerhaft in die Ohrmuschel der Patienten ein. Diese Behandlungsmethode wurde von der Ohrakupunktur abgeleitet. Gerade Parkinson-Patienten, denen außer der medikamentösen Therapie mit Parkinsonmitteln in steigenden Dosen oder risikobehafteten Schrittmacheroperationen kaum zuverlässig wirksame therapeutische Möglichkeiten angeboten werden können, eröffnet diese Methode neue Wege. Als großer Vorteil der peripheren Hirnstimulation kann angeführt werden, dass die Sicherheit der Patientengesundheit bei dieser Behandlung nicht gefährdet wird. Die letzten Zweifel an der Wirkung der Methode, die bisher nur im Rahmen kleiner Studien aufgezeigt werden konnte, sollen in naher Zukunft durch umfangreiche Studien widerlegt werden. Werth Parkinson Center Ansprechpartner |