Die Stadtwerkeholding Thüga will die etablierten Stromriesen Eon, RWE, EnBW und Vattenfall auch mit neuen Partnern attackieren. Die Thüga zeigt sich dabei auch offen für den Bau gemeinsamer Kraftwerke mit Russlands Rohstoffriesen Gazprom. „Das wäre ein interessanter Partner“, sagte Thüga-Chef Ewald Woste der „Süddeutschen Zeitung“ (Dienstagsausgabe).
Der Konzern aus Moskau habe die finanziellen Mittel und das Lieferpotential für gemeinsame Projekte, „das Unternehmen ist uns grundsätzlich sehr willkommen. Wir können uns den Bau gemeinsamer Kraftwerke vorstellen.“ Gazprom-Chef Alexej Miller hatte im Dezember Gespräche mit süddeutschen Stadtwerken über den umstrittenen Einstieg auf dem deutschen Strommarkt angekündigt. „Die Ära der Stadtwerke hat begonnen“, schätzte der Thüga-Aufsichtsratschef und Wiesbadener Oberbürgermeister Helmut Müller gegenüber der Zeitung die derzeitige Lage auf dem Strommarkt ein. Mindestens eine Milliarde Euro wolle die Stadtwerkeholding mit Sitz in München in den kommenden Jahren in den Aufbau neuer Ökostrom-Kapazitäten investieren. Vor allem in Windparks. „Es bricht eine neue Zeit an. Der Atomausstieg verändert die Branche stark“, so Thüga-Chef Woste.