Stadtwerke Bochum: Steinbrück hätte Honorar spenden sollen

Nach der Veröffentlichung der Vortragshonorare von SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück gibt es Verwirrung um das höchste gezahlte Honorar von 25.000 Euro. Nach einem Bericht der „Bild-Zeitung“ (Donnerstagausgabe) bestreiten die Stadtwerke Bochum, Steinbrück diese Summe als Honorar gezahlt zu haben. Das Geld sei als Spende für eine gemeinnützige Organisation gedacht gewesen.

Laut der von Steinbrück vorgelegten Honorarliste erhielt er für die „Teilnahme am `Atriumtalk` der Stadtwerke Bochum“ am 26. November 2011 25.000 Euro Honorar, die er als Einkünfte versteuerte. Die Stadtwerke Bochum haben der Darstellung widersprochen. Der Sprecher der Stadtwerke, Thomas Schönberg, sagte der „Bild-Zeitung“: „Wir haben zu keiner Zeit Herrn Steinbrück irgendein Honorar gezahlt.“ Beim „Atriumtalk“ handele es sich um einen „wichtigen Baustein im Social Sponsoring“ des Unternehmens. Damit wolle man den Einsatz der Stadtwerke für soziale Einrichtungen öffentlich machen, sagte Schönberg. Deshalb sei schon bei den Anbahnungsgesprächen der beauftragten Agentur mit Steinbrück darauf aufmerksam gemacht worden, „dass kein Honorar gezahlt wird, sondern wir gerne bereit sind einen Betrag von 25.000 Euro für eine von unserem Talkgast zu benennende Stiftung oder karitative Einrichtung zur Verfügung zu stellen“. Dies sei im Fall Steinbrück auch schriftlich in einer E-Mail festgehalten worden. Aus der Umgebung Steinbrücks hieß es gestern dagegen nach Angaben der „Bild-Zeitung“, es sei „zu keinem Zeitpunkt“ von einer Spende die Rede gewesen. „Steinbrück hat dies auch zu keinem Zeitpunkt zugesagt.“ Tatsächlich hatte Steinbrück seine sonstigen Spenden an gemeinnützige Organisationen stets auf direktem Weg vom jeweiligen Veranstalter an die entsprechende soziale Einrichtung überweisen lassen. Moderator der Veranstaltung in Bochum war der bekannte TV-Sportmoderator Werner Hansch. Er sagte gestern der „Bild-Zeitung“: „Was die Stadtwerke mit Herrn Steinbrück vereinbart haben, weiß ich nicht. Über das Geld und seine Verwendung ist bei unserem Auftritt nicht geredet worden.“