In die Debatte um das umstrittene Betreuungsgeld hat der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, Gerd Landsberg, einen Verzicht der geplanten familienpolitischen Leistung zu Gunsten des Ausbau der Kindergartenplätze gefordert. „Solange der Ausbau der Kindergartenplätze nach wie vor unterfinanziert ist, sollten zusätzliche Mittel besser dafür eingesetzt werden“, sagte Landsberg „Handelsblatt-Online“. Er gab zu bedenken, dass zur Erfüllung des Rechtsanspruches auf Kinderbetreuung bis zum August 2013 noch über 200.000 Plätze fehlen.
Tausende von Erzieherinnen und Tagesmütter müssen demnach laut Landsberg noch gewonnen werden. Daher müssten sich Bund, Länder und Gemeinden gemeinsam auf diesen „organisatorischen und finanziellen Kraftakt“ konzentrieren, forderte er. Der Städte- und Gemeindebund habe dazu ein Aktionsprogramm vorgeschlagen. „Das ist wichtiger, als zusätzliche Finanzmittel in Milliardenhöhe im jetzigen Zeitpunkt in ein Betreuungsgeld zu investieren“, sagte Landsberg. Nach wie vor sei auch das Argument nicht ausgeräumt, dass möglicherweise gerade solche Eltern das Betreuungsgeld in Anspruch nähmen, deren Kinder in besonderem Maße auf eine möglichst frühe Betreuung in einer strukturierten Einheit angewiesen wären.