Auch 30 Jahre nach dem Mauerfall ist Deutschland weit entfernt von einem vereinten Volk. Die Vergehen des Staates an den Menschen, die sich nicht den Mund verbieten lassen wollten und sich nicht treu einem fragwürdigen System unterworfen haben, kommen gerade in diesen Tagen wieder geballt zum Vorschein und erzeugen nach wie vor einen Schauer bei uns allen.
»Insgesamt hat der Autor 8 Jahre in staatlichen Einrichtungen verbracht. Eine solche Vita liest man nicht alle Tage. Dieses Schicksal schreit nach angemessener Wiedergutmachung! Wie kann man mitten in Europa Menschen mit abweichender politischer Meinung niederknüppeln und fast ein Jahrzehnt lang misshandeln und einsperren?!!«, so Lektor Manfred Enderle.
Jahrelang litt Herr Westphal unter seinen Erlebnissen, wurde von Albträumen geplagt und konnte nur schwer vergessen – geschweige denn vergeben. Doch unterkriegen lassen wollte und hat er sich nicht. Wille, Kampfgeist und eine Stehaufmännchen-Einstellung haben ihn geformt und ihn mit Stolz durchs Leben getragen.
Wer das Privileg hat, den Autor kennen lernen zu dürfen, wird von seiner Vielseitigkeit überrascht. Obwohl sein Autorendasein eher aus der Not heraus – um seine Erlebnisse verarbeiten zu können – entstanden ist, so ist Harald Westphal doch durch und durch ein Künstler. Statt nachts zu schlafen, malt er Ölgemälde – hauptsächlich Naturbilder – und macht Musik mit seiner Band. Ein echter Vollblutkünstler, der sich aber lieber schüchtern im Hintergrund hält, als damit zu prahlen.
Erschienen bei der Deutschen Literaturgesellschaft, 978-3-03831-187-4, Die Distel im sozialistischen Rosengarten, Harald Westphal, Taschenbuch, 42 Seiten, 10 Euro
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