Zweitligist FC St. Pauli hat angekündigt, im Sportgerichtsprozess um den „Kassenrollen-Wurf“ eines Fans in Berufung gehen zu wollen. „Wir werden die Entscheidung der ersten Instanz nicht akzeptieren“, sagte St. Paulis Vize-Präsident Gernot Stenger. „Das Urteil ist aus unserer Sicht zu hart ausgefallen.“
Ein Fan des „Kiez-Klubs“ hatte im vergangenen Dezember im Zweitligaspiel gegen Frankfurt einen Eintracht-Profi mit einer Kassenbonrolle getroffen. Das DFB-Sportgericht hatte letzte Woche entschieden, St. Pauli müsse im Spiel gegen den Karlsruher SC auf 5.800 Stehplätze verzichten. Vor dem Hintergrund, dass sich der Täter freiwillig gestellt und bei dem Profi persönlich entschuldigt habe, halte die Vereinsführung das Strafmaß für unangemessen, so Funktionär Stenger. Der schuldige Fan war zu dem Prozess extra nach Frankfurt gereist und hatte versichert, nicht gezielt auf den Spieler geworfen zu haben. Das Gericht hatte das Auftreten des Werfers mit einer Halbierung des Strafmaßes gewürdigt.