Spitzentreffen berät über Konsequenzen nach Organspende-Skandal

Nach dem Organspendeskandal an zwei Uni-Kliniken berät Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) am Montag mit Vertretern der Ärzte, der Krankenkassen, der Organspende-Stiftungen DSO und Eurotransplant sowie der Länder über schärfere Kontrollen und weitere Konsequenzen. Wie Bahr im Vorfeld des Spitzentreffens erklärte, setze er vor allem auf Sonderkontrolleure, die Kliniken in Zukunft überwachen sollen. Frank-Ulrich Montgomery, Präsident der Bundesärztekammer, fordert demgegenüber auch eine vorübergehendes Transplantationsverbot bei Ärzten, wenn ein Verdacht auf Manipulation vorliegt.

Patientenschützer fordern stattdessen eine grundlegende Reform im Transplantationsgesetz, wobei das Spende- und Verteilungssystem vom Staat kontrolliert werden solle. Ärzten der Universitätskliniken in Göttingen und Regensburg wird vorgeworfen, in der Vergangenheit Daten einiger Patienten manipuliert zu haben, um ihnen gegen eine Zahlung schneller ein Spenderorgan transplantieren zu können.