Die SPD verlangt für Minijobs künftig schriftliche Arbeitsverträge und einen Stundenlohn von mindestens 8,50 Euro. „Für jeden Minijob muss zukünftig ein schriftlicher Arbeitsvertrag geschlossen und bei der Minijob-Zentrale eingereicht werden“, sagte die stellvertretende SPD-Vorsitzende Manuela Schwesig der Tageszeitung „Die Welt“ (Dienstagausgabe). „In diesem Vertrag muss die Anzahl der Stundenzahl ebenso geregelt sein wie der bezahlte Urlaub, der Anspruch auf Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, Kündigungsfristen und die Höhe des Arbeitslohns. Dieser darf einen Stundenlohn in Höhe von 8,50 Euro nicht unterschreiten.“
Schwesig nannte die von der Koalition geplante Anhebung der Einkommensgrenze für Minijobs „den absolut falschen Weg“. Sie fügte hinzu: „Wir lehnen jegliche Anhebung der Einkommensgrenzen strikt ab. Die Minijobs führen in ihrer jetzigen Anwendung teilweise zu erheblichen Verzerrungen auf dem Arbeitsmarkt.“ Der Großteil der Minijobber seien Frauen, viele von ihnen arbeiteten „zu Niedrigstlöhnen, haben keinerlei soziale Absicherung und sind im Alter von Armut bedroht“. Die Sozialministerin von Mecklenburg-Vorpommern verlangte „klare Regeln, um den Missbrauch von Minijobs wirksam bekämpfen zu können“. Ein Arbeitsvertrag schütze die Arbeitnehmer in Minijobs, sagte Schwesig. Die SPD wolle am Arbeitsmarkt „keine Nische für unterbezahlte und schlecht abgesicherte Arbeit“, die teilweise sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse verdränge.