SPD-Politiker verzichten auf Wahlkampfhilfe von Grass

Führende SPD-Politiker wollen auf Wahlkampfhilfen von Literaturnobelpreisträger Günter Grass künftig verzichten. „Mit Günter Grass` sogenanntem Gedicht hat sich die Frage von künftigen Wahlkampfunterstützungen für die SPD erledigt“, sagte der Parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Bundestagsfraktion, Christian Lange, der Tageszeitung „Die Welt“ (Dienstagausgabe). Der SPD-Politiker Reinhold Robbe sagte der Zeitung: „Ich möchte Grass nicht mehr in einem Wahlkampf für die SPD erleben.“

Grass habe sich mit seinen jüngsten Äußerungen zwischen sämtliche Stühle gesetzt, sagte Robbe. „In der SPD gibt es viele Freunde Israels. Der überwiegende Teil in der Sozialdemokratie pflegt ein besonderes Verhältnis zu Israel. Wahlkampfaktionen mit Grass würden viele Sozialdemokraten jetzt aber als Provokation und nicht als Unterstützung empfinden.“ Davon abgesehen, gelte mit Blick auf Grass: „Seine Zeit ist einfach vorbei“, so Robbe.