Führende Sozialdemokraten halten eine Koalition ihrer Partei mit Grünen und FDP nach der Bundestagswahl 2013 für möglich und begrüßen damit indirekt die Äußerungen des schleswig-holsteinischen FDP-Fraktionschefs Wolfgang Kubicki. „Wir wollen Rot-Grün, sollte es dafür aber nicht reichen, muss man sich eine neue Option überlegen“, sagte Johannes Kahrs, Sprecher des Seeheimer Kreises in der SPD, der Tageszeitung „Die Welt“ (Donnerstagausgabe). „Ein Bündnis mit Grünen und FDP ist in jedem Fall besser als eine große Koalition, in der wir nur Juniorpartner sind.“ Ähnlich äußerte sich der baden-württembergische Finanz- und Wirtschaftsminister Nils Schmid (SPD).
„Die Äußerung von Kubicki zeigt, dass auch die FDP sieht, dass die Zeit von Angela Merkel zu Ende geht und der nächste Kanzler ein Sozialdemokrat sein wird“, sagte Schmid der „Welt“. Es handele sich aber ebenso um ein „Eingeständnis, dass die SPD für Wähler der Mitte und enttäuschte Liberale interessant ist“. Schmid sagte weiter: „Anders aber als Kubicki meint, wird es auf die FDP bei der nächsten Regierungsbildung nicht mehr ankommen.“