SPD-Medienpolitiker Eumann rügt Agentur-Entscheidung des Auswärtigen Amtes

Marc Jan Eumann (SPD), Medien-Staatssekretär in Nordrhein-Westfalen, hat die Entscheidung des Auswärtigen Amtes, die Zusammenarbeit mit der Nachrichtenagentur dpa zu beenden, scharf kritisiert. Im „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Freitagausgabe) bezeichnet er es als „kurzsichtige Politik“ und „marktliberale Fehlentscheidung“, sich stattdessen für die Agentur dapd zu entscheiden. Langfristig sei mit einem erheblichen Schaden zu rechnen.

Dpa sei die einzige deutsche Agentur, die ein eigenes Korrespondenten-Netz in 80 Ländern unterhalte. Dapd hingegen greife auf englischsprachige Angebote der amerikanischen AP zurück. Der kulturelle Hintergrund sei für die Einordnung einer Nachricht jedoch entscheidend. Zudem leiste die dpa einen wichtigen Beitrag bei der weltweiten Vermittlung von Informationen über Deutschland. Eumann fordert vom Auswärtigen Amt, die Entscheidung zurückzunehmen. Zudem sollten sich ARD und ZDF stärker an der Finanzierung der dpa beteiligen und insbesondere im Ausland bei Technik und Infrastruktur kooperieren.