Mit scharfer Kritik hat die Kinderbeauftragte der SPD-Bundestagsfraktion, Marlene Rupprecht, auf den Gesetzentwurf des Bundesjustizministeriums zur Legalisierung der Beschneidung reagiert. „Ich bin entsetzt, wie hier in Grundrechte eingegriffen werden soll“, sagte Rupprecht der Tageszeitung „Die Welt“. „Kinder werden hier zu Objekten der elterlichen Sorge gemacht. Wenn das so bleibt, frage ich mich, wann eine Grundgesetzänderung kommt, die hier erforderlich ist. Denn durch das Gesetz erhebt sich die Frage, warum es bei männlichen Jungen erlaubt sein soll, deren grundgesetzlich verbürgtes Recht auf körperliche Unversehrtheit zu verletzen.“
Die SPD-Politikerin fügte hinzu: „Wenn es nun heißt, dass Rechtssicherheit geschaffen wird, dann sage ich, dass das Kind keine Rechtssicherheit bekommt.“ Denn ein beschnittener Junge habe „keine Chance mehr zu erleben, wie es wäre, wenn sein Körper nicht verletzt worden wäre“.