SPD-Chef Sigmar Gabriel hat am Freitagnachmittag erklärt, dass die Sozialdemokraten mit dem früheren Bundesfinanzminister Peer Steinbrück in den Bundestagswahlkampf 2013 ziehen werden und bestätigte damit Medienberichte vom Freitagvormittag. Er werde dem Parteivorstand am Montag auf einer Sondersitzung Steinbrück als Kanzlerkandidaten für die im kommenden Jahr stattfindende Bundestagswahl vorschlagen, sagte Gabriel in der SPD-Parteizentrale in Berlin. SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier habe Gabriel vor vier Wochen darüber informiert, dass er als Kanzlerkandidat nicht zur Verfügung stünde.
Gabriel habe überdies bereits vor zwei Wochen mit Steinbrück vereinbart, dass der frühere Bundesfinanzminister Kanzlerkandidat der Sozialdemokraten werde. Gleichzeitig erklärte der SPD-Vorsitzende, dass die amtierende Regierung um Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) „am Ende“ sei, da sie auf keinem Politikfeld eine gemeinsame Linie vertrete. „Deutschland braucht einen Politikwechsel“, so Gabriel. Der SPD-Chef begründete die vorgezogene Nominierung Steinbrücks mit dem wachsenden Wunsch vieler SPD-Politiker und -Mitglieder, den Kanzlerkandidaten bereits jetzt zu benennen. Steinmeier betonte, dass Steinbrück nicht nur der richtige Kanzlerkandidat sei, sondern auch der richtige Kanzler. Steinbrück selbst erklärte, er wolle die kommende Bundestagswahl gewinnen und die amtierende Regierung nicht nur teilweise, sondern insgesamt ablösen und Rot-Grün zum Sieg verhelfen.