SPD-Chef Sigmar Gabriel hat den Opel-Mutterkonzern General Motors (GM) scharf kritisiert. „Es ist schlimm, wie das GM-Management versucht, die Beschäftigten an den europäischen Standorten gegeneinander auszuspielen“, sagte Gabriel den Zeitungen der „WAZ“-Mediengruppe (Samstagausgaben). Das Unternehmen habe kein Kosten- sondern ein Strategieproblem, betonte der SPD-Chef.
„Trotzdem haben die Beschäftigten in allen Fabriken in der Vergangenheit immer wieder große Opfer gebracht, ohne die es Opel gar nicht mehr geben würde“, erklärte Gabriel. Ein Unternehmen wie Opel könne man nicht sanieren, wenn man „auf Angst und Arbeitnehmerbeiträge“ setze. Die Zukunft von Opel könne nur „mit einem glaubwürdigen Zukunftsplan“ gesichert werden. „Und der kann nicht gegen, sondern nur mit den Belegschaften hier in Deutschland entwickelt und umgesetzt werden“, so Gabriel. Der SPD-Vorsitzende betonte, es sei „auch für Landesregierungen und Bundesregierung nicht hinnehmbar, wie hier Belegschaften, Betriebsräte offenbar gezwungen werden sollen, sich im Detroiter Standortpoker gegeneinander ausspielen zu lassen. Das gefährdet die Marke, das Unternehmen, die Jobs und die Standorte.“ Die SPD unterstütze die IG Metall und die Opel-Betriebsräte darin, dass es endlich einen Opel-Zukunftsplan geben müsse. „Die Beschäftigten haben Anspruch darauf, dass Verträge auch eingehalten werden“, sagte Gabriel weiter. General Motors hatte am Donnerstag angekündigt, den Astra ab 2015 nicht mehr im Opel-Stammwerk in Rüsselsheim bauen zu wollen.