Sparsame Kommunen bremsen Tiefbau

Die schwache Konjunkturentwicklung bleibt nicht ohne Folgen für die deutsche Bauwirtschaft – insbesondere für den Tiefbau nicht. Das geht aus einer Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) unter mehr als 1.800 Unternehmen der Branche sowie mehr als 1.500 baunahen Dienstleistern hervor, die im Oktober abgeschlossen wurde und dem „Handelsblatt“ (Montagausgabe) exklusiv vorliegt. „Ob beim Straßen-, Brücken- oder Tunnelbau – viele Kommunen fahren derzeit in diesen Bereichen ihre Investitionen drastisch zurück“, sagte DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben dem „Handelsblatt“.

Daher sei es nicht verwunderlich, dass der Tiefbau sich derzeit so verunsichert zeige wie kaum ein anderer Wirtschaftszweig Insgesamt berichten die befragten Firmen zwar mehrheitlich noch von einer guten Geschäftsentwicklung. Immerhin übertraf der Anteil der Unternehmen, die ihre Geschäftslage als „gut“ bezeichnen, den Anteil derer, die von „schlechten“ Geschäften berichten, deutlich: Der Saldo lag im Herbst bei 27 Punkten. Zu Jahresbeginn und auch im Frühsommer war der Anteil der Optimisten allerdings noch weitaus größer Die Geschäftserwartungen haben sich in der gesamten Branche deutlich verschlechtert gegenüber der letzten Umfrage. Die Zahl der Skeptiker überwiegt inzwischen. Während der Saldo insgesamt bei minus vier Punkten lag, rutschte er im Tiefbau von fünf Punkten im Frühsommer auf minus 19 Zähler „Wir brauchen kontinuierliche Infrastrukturinvestitionen auf hohem Niveau“, forderte Wansleben. Das sei eine Lehre aus den Konjunkturpaketen, die gedacht gewesen seien, um den Abschwung zu dämpfen, ihre stärkste konjunkturelle Wirkung aber erst in den Boomjahren 2010 und 2011 entfaltet hätten.