Sparkassen-Präsident Fahrenschon lässt sich nicht den Mund verbieten

Im Streit um die Zukunft der zehn Landesbausparkassen gibt der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV), Georg Fahrenschon, nicht klein bei. „Die Unternehmen vertreiben im Wesentlichen ein Produkt. Natürlich muss man sich Gedanken machen, ob das mehrfach geschehen muss“, sagte Fahrenschon dem „Handelsblatt“.

Zwei regionale Sparkassenpräsidenten empfahlen Fahrenschon kürzlich, sich aus dieser Debatte herauszuhalten. Dem folgt der DSGV-Präsident nicht: „Wer regional verantwortlich ist, muss eine regionale Perspektive haben. Im Gegensatz dazu bringt der DSGV-Präsident die bundesweite Perspektive ein“, sagte er. Er sehe es als seine Rolle an, der Organisation den Spiegel vorzuhalten und mit unbequemen Fragen Prozesse in Gang zu setzen. Eine dieser Fragen laute: „Wie wirkt sich die Phase der niedrigen Zinsen auf das Geschäftsmodell der Versicherer und Bausparkassen aus und wie wird es ihnen in fünf Jahren gehen, wenn sich die Situation nicht geändert hat?“ Die Sparkassen-Finanzgruppe leistet sich den Luxus von zehn Bausparkassen und elf Erstversicherern. Die genossenschaftliche Bankengruppe kommt dagegen mit je einem Spitzeninstitut aus. „Ich behaupte nicht, dass wir schon überall vorbildlich sind“, so der Sparkassenpräsident. Er sehe sich bei diesen Strukturfragen in der Rolle als Motivator, Moderator und Ideengeber. Entscheiden würden letztlich die Sparkassen als Eigner der Verbundunternehmen.