Spanische Regierung: Über EFSF-Antrag ist noch nicht entschieden

Die Spanische Regierung hat noch nicht über die Beantragung von Hilfen aus dem europäischen Rettungsschirm entschieden. „Es sind keine Entscheidungen, in welche Richtung auch immer, getroffen worden“, sagte Vizeregierungschefin Soraya Sáenz de Santamaria am Freitag in Madrid und wies damit entsprechende Berichte zurück. Man wolle zunächst das Ergebnis unabhängiger Prüfer abwarten, die den Bedarf für die Bankenrettung ermitteln sollen.

Wenn diese Zahlen vorlägen, werde die Regierung „ihre Haltung signalisieren“, hieß es weiter. Bis alle Berichte vorliegen soll es jedoch mindestens noch zehn Tage dauern. Allerdings gibt es Spekulationen darüber, dass Spanien schon am Wochenende einen Antrag auf Hilfe für seine Banken beim EFSF stellen könnte. Bundeskanzlerin Angela Merkel betonte indessen, man werde diesbezüglich keinen Druck auf das Land ausüben. „Es ist immer klar, dass die Länder, die von der Solidarität partizipieren wollen, selber diesen Antrag stellen“, sagte die Kanzlerin. „Wir haben alles das, was notwendig ist, für eine stabile Entwicklung der Euro-Zone.“ Jetzt sei es an den einzelnen Ländern, sich an die entsprechende Stelle zu wenden. Erst am Donnerstagabend hatte die Rating-Agentur Fitch die Kreditwürdigkeit Spaniens von der Bonitätsnote „A“ auf „BBB“ gesenkt. Das südeuropäische Land wird damit nur noch zwei Stufen über „Ramsch“-Niveau bewertet.