Der gesundheitspolitische Sprecher der Union, Jens Spahn (CDU), will konsequent gegen horrende Zinsen für gesetzlich Versicherte vorgehen, die mit ihren Beiträgen im Rückstand sind. „In der GKV ist die Zinslast für die Versicherten, die ihre Beiträge nicht bezahlen können, viel zu hoch“, sagte Spahn den Zeitungen der „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“ (Freitagausgaben). „Die Zinsen liegen per Gesetz im Jahr bei 60 Prozent. Das ist Wucher“, betonte der CDU-Gesundheitsexperte.
So komme eine Spirale in Gang, aus der sich viele Betroffene nicht mehr befreien könnten. „Wir sollten die Zinslast deutlich senken, zehn Prozent wären denkbar.“ Laut GKV-Spitzenverband standen bei den Kassen Mitte des Jahres 1,77 Milliarden Euro durch säumige Mitglieder aus. Zwölf Monate zuvor waren es nur 1,03 Milliarden Euro. Weiter forderte Spahn, über die Beitragshöhen zu sprechen. „Wir müssen auch über die Senkung des Mindestbeitrags für Selbstständige reden. Es darf keinen Missbrauch geben, aber manche Versicherte sind mit dem bisherigen Mindestbeitrag schlicht überfordert.“