Im Zentrum stand der Austausch über europäische Konzepte zur Integration und zur sozialen Stabilität von Nachbarschaften.
Soziale Quartiersentwicklung in Europa: 18 Experten aus der europäischen Wohnungswirtschaft trafen sich vom 26. bis 27. September bei der Wohnungsbaugesellschaft GEWOBAG in Berlin. Im Zentrum stand der Austausch über europäische Konzepte zur Integration und zur sozialen Stabilität von Nachbarschaften.
Mit Projekten wie dem Schöneberger Integrationsprojekt „Wir aktiv. Boxsport & mehr“ und der Zukunftswerkstatt am Kreuzberger Mehringplatz leistet die GEWOBAG schon jetzt einen großen Beitrag zur sozialen Stabilität vieler Stadtteile. „Uns liegt die Kinder- und Jugendarbeit sowie die aktive Beteiligung unserer Mieter sehr am Herzen. Wir wünschen uns, dass sich die Anwohner mit ihrem Kiez identifizieren. Dafür setzen wir uns ein“, betonte GEWOBAG-Vorstand Hendrik Jellema zum Auftakt der Tagung.
Europäische Metropolen stehen vor Herausforderung
Auf Einladung der europäischen Verbände European Federation for Living (EFL) und Eurhonet diskutierten die Experten aus Frankreich, Schweden, den Niederlanden, Deutschland und Italien zwei Tage lang zum Thema soziale Quartiersentwicklung im europäischen Vergleich. Ausgangspunkt des Erfahrungsaustausches sind ähnliche Herausforderungen in europäischen Metropolen: Wie kann man Bürgerbeteiligung in den Kiezen stärken? Wie Konflikten vorbeugen? Und wie gelingt Integration in sozial schwachen Quartieren? Das diese Fragen dringend einer Antwort bedürfen, zeigt auch der neueste Mikrozensus des Statistischen Bundesamtes: Fast die Hälfte aller deutschen Großstadtkinder stammt mittlerweile aus Familien mit Migrationshintergrund. Für die Zukunft ist es umso wichtiger, das kulturelle Miteinander und die gegenseitige Akzeptanz zu fördern. Zwei Punkte, für die sich die GEWOBAG seit Jahren stark macht.
Staatssekretärin Hella Dunger-Löper: Partizipation gestalten
Großes Interesse zeigten die Experten der Wohnungswirtschaft an Einblicken in die praktische Integrationsarbeit. Auf einer Kiezrundfahrt präsentierte Hendrik Jellema den internationalen Gästen erfolgreiche, von der GEWOBAG unterstützte Stadtteilprojekte in Berlin. Erste Station war der Schöneberger Boxclub „Wir aktiv“, in dem Kinder und Jugendliche unterschiedlicher kultureller Herkunft gemeinsam trainieren können. Die GEWOBAG stellt dem Integrationsprojekt die Räume mietfrei zur Verfügung. Die Rundfahrt endete am Mehringplatz – ein Problemviertel, das derzeit dank zahlreicher Projekte vor Ort einen positiven Wandel durchläuft. Mithilfe einer von der GEWOBAG mitinitiierten Zukunftswerkstatt können hier auch Mieterinnen und Mieter aktiv an der Verbesserung ihres Wohnumfelds mitwirken und an dem Prozess partizipieren. Für die Staatssekretärin der Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Hella Dunger-Löper ist deshalb Partizipation ein zentrales Thema – auch für die öffentliche Verwaltung: „Partizipation ist ein zunehmend wichtiger Ansatz lernender Verwaltung. Berlin hat eine lange Tradition in partizipativen Verfahren. Dennoch ist es für manche Berliner Verwaltungsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter noch immer eine große Herausforderung.“ Mit dem „Handbuch zur Partizipation“ möchte die Senatsverwaltung eine Orientierung und Unterstützung bei der Gestaltung von Partizipationsprozessen liefern.
Anreize für die Zukunft
Die internationalen Experten entwickelten vielfältige Ansätze zur sozialen Quartiersentwicklung. Joost Nieuwenhuijzen, Geschäftsführer der European Federation for Living, rät, auch einmal einen Blick über die Grenzen zu den europäischen Nachbarn zu werfen: „In Amsterdam haben die kommunalen Wohnungsunternehmen mit einem gemeinsamen langjährigen Entwicklungsprogramm massiv die sozialen, ökonomischen und wohnungstechnischen Probleme im Stadtgebiet Amsterdam West in Angriff genommen.“ Im Jahr 2000 haben die vier ansässigen Wohnungsunternehmen alle Wohnungen im Stadtteil Amsterdam West in das neue Unternehmen „Far West“ zusammengeführt. Die Ergebnisse des Zusammenschlusses sind schon jetzt sehr positiv. „Das ist ein interessantes Modell, um gemeinsam Probleme zu lösen. Amsterdam West steht wieder gut da. Die negative Spirale konnte gestoppt werden“, sagte Nieuwenhuijzen. Seiner Meinung nach könnten Projekte auch für eine Stadt wie Berlin und für die hiesige Wohnungswirtschaft hilfreich sein. Dem kann sich Hendrik Jellema nur anschließen: „Die GEWOBAG möchte die Wohnqualität kontinuierlich verbessern und so auf lange Sicht die Identifikation der Bewohner mit ihrem Kiez zu steigern. Mit unseren europäischen Partnern können wir gemeinsam Methoden entwickeln, um diese Ziele zu erreichen.“ Die Wohnungsexperten beschlossen, sich künftig weiterhin intensiv auszutauschen und gemeinsam ein Analyse- und Strategiemodell für die kommunale Wohnungswirtschaft zu entwickeln.
Information zum Foto:
Aufnahmedatum: 26. September 2011
Fotografin: Tina Merkau
Honorarfreier Abdruck
Fotos von der EFL-Tagung können auch im Pressebereich unter www.gewobag.de herunter geladen werden.
Bildlegende: Die europäischen Wohnungsexperten der EFL-Tagung auf Besuch im Schöneberger Box-sportclub „Wir aktiv. Boxsport & Mehr“
Links GEWOBAG-Vorstand Hendrik Jellema, daneben knieend EFL-Geschäftsführer Joost Nieuwenhuijzen, rechts daneben mit den
Boxhandschuhen Boxtrainer Izzet Mafratoglu.
Die GEWOBAG zählt mit rund 70.000 bewirtschafteten Mieteinheiten (Wohnungen, Gewerberäume sowie Garagen) und einer vielfältigen Auswahl an Eigentumsobjekten zu den marktführenden Immobilienunternehmen in Berlin und Brandenburg. Spezielle Serviceleistungen, unter anderem für Senioren, ergänzen das Angebot.
Der Immobilienbestand der GEWOBAG steht für die Vielfalt der Stadt und bietet eine solide Basis auf dem regionalen Wohnungsmarkt. Soziale Quartiersentwicklung, Klimaschutz und wirtschaftliche Effizienz sind für die GEWOBAG bei der Entwicklung zukunftsorientierter Konzepte gleichermaßen wichtig.
Kontakt:
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http://www.gewobag.de