Er moderierte die erfolgreichste Unterhaltungsshow im ZDF und genoss jahrzehntelang hohes Ansehen. Der Showmaster und ehemalige „Wetten dass ..?“-Moderator Thomas Gottschalk (62), der zuletzt mit „Gottschalk Live“ in der ARD scheiterte, will zurück „auf die große Bühne“ und hat sich dafür die RTL-Sendung „Das Supertalent“ ausgesucht.
(TNN) Medienberichten zu Folge soll Gottschalk in der Jury von „Das Supertalent“ neben Dieter Bohlen sitzen und Deutschlands „Supertalente“ mit Top oder Flop bewerten.
„Ich habe gemerkt, dass das Publikum mich auf der großen Showbühne sehen will – und genau die hat mir RTL geboten“, sagt Gottschalk im Interview mit Fernsehreportern (Quelle: dwdl.de).
Andere sagen, er „prostituiert und verkauft sich“ und besiegelt damit endgültig seinen Niedergang im Deutschen Fernsehen. Vom gefeierten „Wetten dass… ?“-Star zum „Dummdödel einer gehirnamputierten Casting-Show“, urteilen Kritiker vernichtend und Gottschalk sei „nur noch peinlich und macht sich lächerlich“ (Quelle: castingkritik.com).
In der Tat könnte Gottschalk´s Wechsel zu RTL mehr schaden als nützen und es bleibt nicht auszuschließen, dass Gottschalk danach auch keine seriösen Aufträge mehr bekommt. Zwar hält Gottschalk die RTL-Sendung „Das Supertalent“ für die „derzeit erfolgreichste Showreihe im deutschen Fernsehen“, nur unterschlägt er dabei wissentlich das Niveau der Sendung, die zu 95% nur dazu dient, Kandidaten vor laufender Kamera bloß zu stellen und zu erniedrigen.
Von dererlei Wahrheiten wollen die Macher der Show natürlich nichts wissen. RTL-Unterhaltungschef Tom Sänger brüstet sich gar den „Personal-Coup des Jahres“ gelandet zu haben und freut sich über den Zugewinn von Thomas Gottschalk. Nicht weil er ein Herz für aussortierte ARD-Moderatoren hat, sondern weil er um die polarisierende Wirkung dieser Nachricht weiß und jeder den abstiegsgefährdeten Gottschalk in seiner neuen Rolle dann auch sehen will. Das bringt Zuschauer und das bringt Quote und die wiederum bringt Werbung und Einnahmen, das Einzige, worum es im Privatfernsehen geht.
„Ich war jung und brauchte das Geld“, zumindest diese Ausrede kann Gottschalk nicht mehr gelten lassen, weshalb die Frage erlaubt sein muss, warum er sich das antut. Könnte er sich in Malibu nicht zur Ruhe setzen oder etwas ernsthaftere Themen anpacken? Der Mann hat gut ein Dutzend Fernsehpreise bekommen, 2011 kam gar der Grimme-Preis noch hinzu, warum also dieser Wandel hin zum Trash?
Nicht unbedenklich auch Gottschalks frühere Haltung gegenüber RTL und Bohlen´s Castingshow, man erinnere sich nur an gewisse „verbale Auseinandersetzungen“ zwischen Gottschalk und dem Trash geplagten RTL-Format, damals war Gottschalk mit „Wetten dass…?“ noch oben auf und konnte seine Meinung durchaus entspannt vertreten. Verrät er nun seine Ideale? Verkauft Gottschalk sich an den Meistbietenden?
Eitelkeit ist stärker als Dummheit und noch einen Irrweg kann sich auch ein Thomas Gottschalk nicht leisten.
Zwar holt der Deal mit RTL den einstigen Vorzeige-Moderator für kurze Zeit zurück ins Rampenlicht, wenn er danach aber noch tiefer hängt als zuvor, hat ihm dieser „Ausflug“ auch nichts genützt. Dann winkt allenfalls noch Dschungelcamp oder vergleichbarer Müll. Vielleicht aber schreibt RTL auch an neuen Formaten, wo Thommy „Ich habe nichts mehr zu verlieren“ Gottschalk, dann sein letztes Stück Würde noch loswerden kann.
Sean Quentin Dexter für TeleNewsNet
http://www.telenewsnet.com/tvdesk/Vermischtes/Thomas-Gottschalk-Supertalent-RTL.html