Köln/München, den 15.06.2012 – Das Soldan Institut hat auf dem Anwaltstag seinen neuesten Forschungsbericht vorgestellt. In dem 160seitigen Buch untersuchen die Wissenschaftler des Instituts erstmals umfassend die Fachanwaltschaft für Familienrecht. Den Titel „Fachanwalt für Familienrecht“ tragen fast 9.000 der 158.000 deutschen Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte – er wird verliehen, wenn ein Rechtsanwalt einer Rechtsanwaltskammer besondere theoretische Kenntnisse und praktische Erfahrungen im Familienrecht nachweist.
Nach den Ergebnissen der empirischen Studie verbinden Fachanwälte für Familienrecht mit dem Erwerb ihres Fachanwaltstitels mehrheitlich positive Erfahrungen. 73 Prozent der Fachanwälte für Familienrecht stellen eine Verbesserung ihrer Stellung am Markt familienrechtlicher Rechtsdienstleistungen und höhere Erträge fest, 39 Prozent eine Verbesserung ihrer individuellen Qualifikation im Familienrecht und 34 Prozent eine stärkere strategische Profilierung als Familienrechtler. Die Studie der Kölner Wissenschaftler weist nach, dass die positiven Effekte bei Fachanwälten für Familienrecht stärker ausgeprägt sind als bei Fachanwälten im Allgemeinen. Ein weiteres bemerkenswertes Ergebnis: Ein Rechtsanwalt, der einen Fachanwaltstitel im Familienrecht erworben hat, widmet 72 Prozent seiner Anwaltstätigkeit dem Familienrecht – vor dem Titelerwerb sind familienrechtlich spezialisierte Anwälte lediglich mit 42 Prozent ihrer Arbeitszeit in diesem Fachgebiet tätig.
Dr. Matthias Kilian, Direktor des Soldan Instituts: „Fast die Hälfte aller Fachanwälte für Familienrecht hat uns mitgeteilt, dass sie durch den Erwerb des Fachanwaltstitels ihre Umsätze steigern konnten. Im Durchschnitt wurde uns von Umsatzsteigerungen von 44 Prozent berichtet – nur in fünf der insgesamt 20 Fachanwaltschaften führt der Erwerb des Fachanwaltstitels zu noch größeren Umsatzzuwächsen. Der Erwerb eines Fachanwaltstitels ist für Familienrechtler daher besonders lukrativ.“
Ein weiteres Streiflicht aus dem Forschungsbericht: Die Fachanwaltschaft für Familienrecht ist die einzige Fachanwaltschaft, in der die Mitglieder mehrheitlich (58 Prozent) weiblich sind – in den übrigen 19 Fachanwaltschaften liegt der Frauenanteil im Durchschnitt nur bei 20 Prozent.
Hinweis:
Die Studie „Fachanwälte für Familienrecht“ ist im Anwaltverlag in der Reihe „Forschungsberichte des Soldan Instituts“ als Band 10 erschienen und im Buchhandel zum Preis von 15 EUR erhältlich (ISBN 978-3-8240-5415-2, 156 Seiten). Der Forschungsbericht behandelt folgende Themen: Geschichtlicher und rechtlicher Hintergrund der Fachanwaltschaft für Familienrecht – Binnenstruktur der Fachanwaltschaft für Familienrecht – berufliche Situation von Rechtsanwälten bei der Entscheidung für den Titelerwerb – Erwartungen vor dem Titelerwerb – Erfahrungen und Probleme in den verschieden Phasen des Erwerbs des Fachanwaltstitels – Verfahren der Titelverleihung bei den Rechtsanwaltskammern – Auswirkungen des Erwerbs des Fachanwaltstitels auf die berufliche Praxis und die wirtschaftliche Situation – Vergütung von Fachanwälten für Familienrecht – Fortbildungsverhalten der Fachanwälte für Familienrecht.
Über das Soldan Institut
Das Soldan Institut wurde 2002 als unabhängige Forschungseinrichtung gegründet. Ziel des von einem gemeinnützigen Verein getragenen Instituts ist die Erforschung der Strukturentwicklung der Anwaltschaft und der sich hieraus ergebenden Bedingungen für eine erfolgreiche und zukunftsorientierte Tätigkeit von Anwaltskanzleien. Das Institut betreibt eigene empirische Anwaltsforschung, deren Ergebnisse Rechtsanwälten, Institutionen der deutschen Anwaltschaft, politischen Entscheidungsträgern, Wissenschaftlern und einer breiten Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden. Der gemeinnützige Trägerverein des Instituts wird von der Hans Soldan Stiftung, dem Deutschen Anwaltverein und der Bundesrechtsanwaltskammer unterstützt.
Kontakt:
Soldan Institut für Anwaltmanagement e.V.
Dr. Matthias Kilian
Weyertal 59
50937 Köln
0221 5481 1123
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