Solarkonzern Yingli kritisiert Strafzölle

Der chinesische Konzern Yingli Solar geht mit den Strafzöllen gegen chinesische Solarzellen hart ins Gericht. „Ich halte Antidumpingverfahren für den völlig falschen Weg im Solargeschäft“, sagte Europachef Darren Thompson dem „Handelsblatt“ (Mittwochsausgabe) kurz vor Beginn der weltgrößten Branchenmesse Intersolar in München. Strafzölle schadeten nicht nur den chinesischen Unternehmen, sondern der gesamten Solarbranche.

Sie ließen die Preise für Solaranlagen steigen und machten „die Solarenergie weniger wettbewerbsfähig“. Mitte Mai hatte das US-Handelsministerium Schutzzölle gegen Solarimporte aus China verhängt. Sie liegen bei mindestens 31 Prozent. Frank Asbeck, Chef von Solarworld, hatte die Initiative zusammen mit amerikanischen Partnern angestoßen, um sein US-Geschäft vor Billig-Ware aus China zu schützen. Jetzt bereitet er ein ähnliches Verfahren für den europäischen Markt vor. Noch ist die Allianz gegen die Chinesen allerdings nicht spruchreif. „Wir wollen das aber so schnell wie möglich voranbringen, gemeinsam mit anderen europäischen Herstellern“, sagte Asbeck dem „Handelsblatt“. Thompson betonte, dass Yingli seine Module nicht zu Dumpingpreisen verkaufe. Der Konzern fertige alles selbst vom Vorprodukt Wafer über die Zelle bis zum fertigen Solarmodul. „Dadurch haben wir die Kostenkontrolle über die gesamte Wertschöpfungskette und das bedingt unsere Wettbewerbsfähigkeit“, sagte der Europachef.