Solar Millennium-Insolvenz: Bringt der Verkauf des US-Geschäftes wirklich Geld?

Der Deutsche Verbraucherschutzring (DVS) e. V. informiert.

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Der DVS hilft geschädigten Anlegern

Erfurt, 28. Februar 2012. Die Insolvenz des Kraftwerkentwicklers Solar Millennium AG (Erlangen) ist ein schwieriges Unterfangen. Die diffizile Firmenstruktur mit über 50 Projektgesellschaften und Beteiligungen macht die Abwicklung kompliziert. Der gesamte US-Geschäftsbereich wurde an den Konkurrenten Solarhybrid AG (Brilon) verkauft. Weitere Tochterunternehmen sollen nun ebenfalls verkauft werden.

Über den Verkaufspreis der so genannten „US-Projektpipeline“ der Solar Millennium AG sei Stillschweigen vereinbart worden. Ob der Verkauf der beiden Tochtergesellschaften (Solar Millennium Capital GmbH und SM USA 2 GmbH) Geld in die Insolvenzkasse bringt, ist jedoch noch fraglich. Der Kaufvertrag ist an verschiedene Bedingungen geknüpft. „Wer nicht genauer hinsieht, könnte nun meinen, mit dem Verkauf steigt zwangsläufig die Chance für Anleger ihr Kapital wieder zu sehen“, erklärt Claudia Lunderstedt-Georgi, die Geschäftsführerin des Deutschen Verbraucherschutzrings e. V. in Erfurt. „Die Zahlung des Betrages wurde aber an das Erreichen bestimmter Zwischenziele geknüpft. Das hauptsächlichste dieser Zwischenziele ist der Abschluss von Stromlieferverträgen“ ergänzt die DVS-Geschäftsführerin. „Auf gut deutsch: Nur wenn diese Ziele erreicht werden, fließt der Kaufpreis der US-Projektpipeline in die Insolvenzkasse der Solar Millennium AG.“

Der Verkauf, der auch alle amerikanischen Gruppengesellschaften mit einschließt, hätte schon 2011 über die Bühne gehen sollen. „Beim Verkauf gab es im letzten Jahr allerdings Verzögerungen, wodurch die Insolvenz der Solar Millennium AG sogar mit ausgelöst wurde.“ Im Kaufvertrag steht die Bedingung, dass Solarhybrid AG Bürgschaften der Solar Millennium AG bis zum 31. März 2012 ablöst. „Das könnte bei der Solar Millennium AG einen erheblichen Finanzzuwachs bewirken“ sagt die DVS-Geschäftsführerin, „da die betreffenden Bürgschaften mit Bargeld in Millionenhöhe abgesichert sind.“

Ansprüche sollten dringend angemeldet werden.

Noch immer ist nicht geklärt, wie viel Geld bei der Solar Millennium AG und ihren über 50 Tochterfirmen vorhanden ist. „Wir haben direkt nach dem Bekanntwerden des Insolvenzantrages eine Arbeitsgruppe für Solar Millennium-Anleger ins Leben gerufen“, betont Lunderstedt-Georgi. „Schon jetzt sollten Anleger ihre möglichen Ansprüche fachmännisch prüfen lassen. Sobald das Insolvenzverfahren eröffnet ist müssen die Anleger ihre Ansprüche anmelden. Natürlich werden wir die entsprechenden Termine umgehend veröffentlichen.“ Die Hotline für Solar Millennium – Anleger beim DVS e. V. erreichen Sie unter: 03641 / 35 35 04. Von der Insolvenz sind insgesamt rund 30.000 Anleger betroffen. Ernsthafte Sorgen müssen sich auch die rund 14.000 Aktionäre machen; die stehen auf der Insolvenzliste am untersten Ende. Deren Ansprüche werden erst dann bedient, wenn die Forderungen der Gläubiger zu 100 Prozent erfüllt sind. Wie hoch die Quote für Gläubiger sein werde, stehe noch offen, so der vorläufige Insolvenzverwalter Volker Böhm gegenüber der ARD.

Weiter Informationen unter www.dvs-ev.net

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