Bayerns Finanzminister Markus Söder (CSU) schaltet sich in die Debatte um die Finanztransaktionssteuer ein. Notfalls sollte Deutschland bei der Einführung eine Vorreiterrolle übernehmen, sagte er dem „Handelsblatt“ (Montagausgabe). „Eine der größten Volkswirtschaften der Welt sollte in solchen Fragen durchaus eine Lead-Funktion übernehmen.“
Der Langsamste im Geleitzug dürfe nicht das Tempo bestimmen. Für Söder hat die Finanztransaktionssteuer vor allem eine hohe symbolische Bedeutung. Sollte sie scheitern, wäre das auch eine Kapitulation der Politik gegenüber den Finanzmärkten. Andere Regulierungsmaßnahmen wären aber natürlich deutlich effektiver – wie beispielsweise die Eindämmung des Hochfrequenzhandels oder die Regulierung des Schattenbankensystems. Beim Hochfrequenzhandel müsse die Politik unbedingt Hand anlegen, denn derzeit würden bei 40 Prozent der Aktiengeschäfte „Algorithmen und nicht der Käufer oder Verkäufer“ entscheiden. „Wir müssen das entschleunigen, da hier eine hohe Crash-Gefahr besteht“, warnte der CSU-Politiker.