Sie ist im deutschsprachigen Raum neben Julia Stegner das bekannteste österreichische Topmodel: Sladana Amidzic, 24. Sie wird vergöttert wie Naomi Campbell: Seit 2011 erscheint Sladana Amidzic in der TV-Serie Schnell Ermittelt, seit 2010 promotet sie in Zusammenarbeit mit dem Marketingmanager Max Posch Fashion TV (www.ftv.com) und arbeitet im Hintergrund für zahlreiche Publikationen der internationalen Modeszene, seit kurzem auch als freier Contributor für das britische Agent2magazine.
GI online: Sladana Amidzic, was machen Sie gerade?
Sladana Amidzic: Ich arbeite und esse. Es ist die erste freie Minute seit langem! Ich habe seit dem 20. Juni durchgearbeitet.
GI und jetzt werden Sie vergöttert.
Ich bin nicht perfekt, aber ich bin eingebildet, ich weiss was ich kann, ich nehme auch freiwillig zu wenn ich nicht arbeite. Ich habe Respekt vor Models wie Naomi Campbell oder Anja Rubik. Aber ich vergleiche mich nie. Ausserdem haben wir verschiedene Karrieren, wer arbeitet hat immer genug zu tun, egal wo und wann, es gibt genug Kuchen für alle.
Candice Swanepoel ist ein Model – und Sie sind auch in der Filmindustrie tätig. Wo liegt da der Unterschied?
Sowohl Candice als auch ich haben keinen kommerziellen Hintergrund. Wir arbeiten sowohl im Vordergrund als auch im Hintergrund, wobei ich das letzte Jahr überwiegend im Hintergrund tätig gewesen bin und zahlreiche Veranstaltungen supportet und moderiert habe.
Und wie sind die Nachwuchs-Talente?
Früher musstest du als Model wie eine Puppe posieren, heute ist an jedem Set eine Kamera, die dich filmt um Beweismaterial zu sammeln. Du bist alleine verantwortlich wie deine Karriere aussieht und welche Agentur schlussendlich bereit ist mit dir zu arbeiten, du bist kein Kleiderständer du bist Roboter.
Trotzdem gibt es wenig Topmodels in Österreich, Sie sind auch Designer- wo casten Sie?
Es gibt durchaus Mädchen die Potenzial haben, den Durchbruch zu schaffen, jedoch fehlt den meisten das Durchsetzungsvermögen. Ich habe nie aufgegeben an mich selbst zu glauben, mir ist es zu 200% egal was jemand von mir hält. Ich caste sowohl bei Agenturen als auch auf der Strasse. Wenn ich jemanden treffe, den ich passend finde, vereinbare ich spontan einen Termin, das kann in einer Bar oder auch auf der Strasse durchaus vorkommen, ich fahre oft mit U-Bahn.
Sie haben für die japanische «Vogue» posiert. Kommen Sie derzeit überhaupt noch zum Modeln? Ich nehme derzeit keine unbezahlten Jobangebote an.
Was war Ihr erster Model-Job, erinnern Sie sich? Ich war 14 oder 16 Jahre alt, longhair-Extensions waren das absolute Highlight, ich hatte dunkle Haare damals, und wurde für den Salon Axenia abfotografiert, das damals erste italienische Haarinstitut in Rom mit Echthaar-Bonds. Kurz darauf wurde ich komischerweise vom davon unabhängigen italienischen Salon Axenia in Banjaluka fotografiert, ich war Tourist. Von internationalen Agenturen wurde ich kurz nach der Matura entdeckt.
Warum studieren Sie noch? Sie studierten auch unter der Leitung der renommierten französischen Designerin Branquinho Véronique Belgium.
Ich hatte und habe eine super Studienzeit. Von Véronique Branquinho habe ich gelernt was es heisst, ein Bekanntheitsgrad zu haben, sie kam und ging als eine sehr bekannte Frau, ihre Kritik war sehr professionell, sie kam nach Raf Simons an das Institut. Sie war niemals eifersüchtig auf die Studenten, nur der Entwurf zählte. Ich hatte sehr viel Respekt vor VB, und benötigte damals im ersten Studienjahr einen Orientierungspunkt, irgendwo musste man anfangen. Agenturen die mich vertreten haben heute nichts dagegen dass ich studiere, mein Gesichtsausdruck wird unter Umständen auch von meinem Bildungssstand geprägt, es ist nicht nur Hautfrage. Mein Studium ist derzeit fokusiert auf Design, ich nutze die letzte Studienzeit um mich in dreidimensionaler Verarbeitung zu spezialisieren, wenn ich ältern bin werde ich viel verstärkter an Kollektionen im Hintergrund arbeiten. Ich kam mit bereits mit sehr viel Wissen über Mode an die Universität, ich arbeite heute an der dreidimensionalen Verarbeitungstechnik.
Sommersprossen sind nicht so gefragt im Eliteniveau der Modelszene?
Ich werde sehr oft Portrait-fotografiert, ca viermal die Woche, meine Haut gilt weltweit als perfekt, mir ist es egal was jemand über mich denkt der mir im Supermarkt ungeschminkt begegnet, ich habe eine Model-Lizenz. Jedoch gibt es auch alternative Agenturen, die auf Schönheitsmakel stehen, diese Mädchen sind für ein anderes Marktsegment besser geeignet, Ideal ist sehr relativ.
Sie sind in Skandinavien, die Liste der Typen die Sie kennen ist sehr lang… Axel ist für Sie was? Die Person mit der unter Umständen geilsten Stimme die mir bis jetzt begegnet ist -ich sterbe am Telefon, wenn ich nicht zu Hause bin, haha.
Welche Agenturen erwarten Sie in worldmodelsmarket in Berlin 2011, welches Parfum tragen Sie heute? Wilhelmina. Gucci – Guilty.