Die 14- bis 17-Jährigen in Deutschland stehen angesichts unsicherer Berufsaussichten unter massivem Druck. Das ist ein Ergebnis der Sinus-Jugendstudie, die im Auftrag der Bundeszentrale für politische Bildung und weiteren Institutionen durchgeführt wurde. „Wenn sie heute einen Schulabschluss machen, dann wissen sie nicht, was sie mit dem Schulabschluss für einen Ausbildungsplatz oder Studienplatz kriegen können. Dazu kommt, dass die Eltern in vielen Sachen gar nicht beraten können, weil sie sie nicht kennen“, erklärte Peter Martin Thomas, der Leiter der Heidelberger Sinus-Akademie.
Die Jugendlichen begegnen dem zunehmenden Leistungsdruck mit Pragmatismus und beginnen schon sehr früh, ihre Karriere aktiv zu gestalten. Dennoch würden die meisten positiv in ihre Zukunft blicken. „Sie haben so einen Bewältigungsoptimismus“, sagte Thomas: „Sie sagen: `Ich selber werde das schon schaffen, ich krieg das schon hin`“. Allerdings fühlen sich Jugendliche aus sogenannten prekären Verhältnissen zunehmend von der gesellschaftlichen Mitte ausgegrenzt. Sie würden sich gerne aus der eigenen Situation herausarbeiten, wissen aber nicht wie. Zudem fehlen ihnen die materiellen Möglichkeiten, um mangelnde Teilhabe durch Konsum zu kompensieren. Die Politik müsse sich dafür einsetzen, dass sie nicht abgehängt würden, heißt es in der Studie.