Sicherheit ist oberstes Gebot beim Füllen von co2-Flaschen

Wer sich als Aquarianer oder Paintballspieler durch einschlägige Internetforen liest, stößt unweigerlich früher oder später auf „Tipps“, wie sich Flaschen mit co2 füllen lassen. Die dort gemachten Vorschläge lassen sich in 3 Kategorien einteilen:

Funktioniert prinzipiell, ist aber hoch gefährlichFunktioniert nicht, kann aber genauso gefährlich sein
Finger weg und vom Fachbetrieb machen lassen

Warum Sie die Finger-weg-Variante wählen sollten

Auch wenn Kohlendioxid in geringer Konzentration ein ungiftiges Gas ist, das sogar der Aufrechterhaltung unseres Atmungsreflexes dient, führen höhere Konzentrationen zu Atemnot, Übelkeit und Ohnmacht – bis hin zum Atemstillstand. Da sich das schwere Gas am Boden sammelt, bedeutet in geschlossenen Räumen ausströmendes Kohlendioxid den sicheren Erstickungstod für einen Bewusstlosen.

Eine andere häufig unterschätzte Gefahr, wenn Laien Flaschen mit co2 füllen, ist der Überdruck: Gasflaschen mit Kohlendioxid werden grundsätzlich flüssig befüllt und haben z. B. bei Raumtemperatur (20 C°) einen Innendruck von 57 bar. Steigt die Temperatur, steigt auch der Druck. Um sicher zu stellen, dass der Prüfdruck der Flaschen von 250 bar erst bei Temperaturen von mehr als 65 C° überschritten wird, dürfen sie mit höchstens 750 Gramm je Liter Volumen befüllt werden. Weil der Druck nur von der Temperatur abhängig ist, solange sich flüssiges Kohlendioxid in der Flasche befindet, wird der Füllstand einer Flasche in Fachbetrieben grundsätzlich über das Gewicht ermittelt, indem zunächst die leere Flasche gewogen wird und anschließend die volle, die Differenz ergibt das Füllgewicht.

Zwar sind regelmäßige TÜV-Abnahmen vorgeschrieben, dennoch werden fachmännisch geführte Füllbetriebe immer erst die Flasche genau prüfen, bevor sie diese mit co2 füllen. Neben Zustand von Behälter und Ventil wird dabei auch kontrolliert, ob Feuchtigkeit eingedrungen ist, die in Verbindung mit Kohlendioxid Kohlensäure bildet. Gegebenenfalls wird die Flasche vor der Befüllung getrocknet, da Kohlensäure den Behälterstahl stark angreift. Sie sollten deshalb die Gasflasche möglichst nicht unter einen Restdruck von 5 bar entleeren, denn damit können Sie das Eindringen von Feuchtigkeit verhindern.