Sich selbst belügen macht krank.

Neue Studie der University of Notre Dame zeigt, dass Lügen krank macht. Um sich nicht selbst zu belügen, helfen auch Ratgeber wie etwa „Die Billard-Strategie“ von Jamal Khan.

showimage Sich selbst belügen macht krank.

Das Buch „Die Billard-Strategie“ hilft dabei, sich nicht mehr selbst zu belügen.

7. September 2012 – Ein wenig Geflunker gehört bei den meisten Menschen zum Alltag. Doch wer Probleme hat und diese vor sich herschiebt, belügt nicht nur sein Umfeld und sich selbst, sondern schadet auch seiner Gesundheit. Eine neue Studie der University of Notre Dame zeigt: Lügner leben ungesünder, sind niedergeschlagener und gestresster. Statt sich also selbst zu belügen ist es gesünder, der Wahrheit ins Gesicht zu schauen und Probleme anzugehen

Zweieinhalb Monate lang wurden 110 Personen im Alter zwischen 18 und 71 Jahren untersucht. Eine Hälfte bekam keinerlei Vorgaben, die anderen sollten auf jegliches Lügen verzichten. Wöchentlich mussten alle Teilnehmer einen Fragebogen über ihre Gesundheit und zur Qualität ihrer Beziehungen ausfüllen, die Antworten wurden mit einem Lügendetektor auf ihre Ehrlichkeit hin gegen gecheckt.

Ohne Lügen lebt es sich gesünder

Das überraschende Ergebnis: Die Teilnehmer, die am wenigsten logen, empfanden sich insgesamt gesünder. Sie hatten weniger Kopf- oder Halsschmerzen, waren weniger niedergeschlagen oder gestresst und hatten auch weniger unter Ängsten zu leiden. Obendrein stuften sie die Qualität ihrer sozialen Kontakte und Beziehungen besser als die der Lügner ein.

Warum man sich selbst anlügt

Die meisten Menschen lügen, um möglichen Veränderungen aus dem Weg zu gehen. Das mag eine Zeit lang funktionieren, doch irgendwann muss dieses „auf der Stelle treten“ gezwungenermaßen aufhören, weil einen die Realität einholt.

Deshalb kann bei Lügnern auch nur kurzfristig ein angenehmes Gefühl entstehen. Auf lange Sicht macht nur die Wahrheit glücklich und trägt zu einem gesünderen Selbstbild bei.

Ehrlichkeit lässt sich trainieren

Die Teilnehmer, die bei der Wahrheit bleiben mussten, entwickelten verschiedene Techniken, um nicht zu lügen. So begannen einige ihre täglichen Leistungen nicht mehr als etwas Besonderes auszuschmücken, sondern wahrheitsgemäß darzustellen. Andere, die immer zu spät kamen, erfand er keine Ausreden mehr, sondern sagte einfach die Wahrheit. Und wer bemerkte, dass er mit einer Aufgabe überfordert war, verschleierte das nicht länger, sondern sagte es frei heraus.

Neben Ehrlichkeit kann aber auch ein Ratgeber wie „Die Billard-Strategie“ von Jamal Khan helfen. Der Autor, der diese Taktik nach einem Magengeschwür zunächst für sich selbst entwickelte, führt einem mit einfachen Worten und ohne viel Theorie das eigene Nichtstun oder Handeln bildlich vor Augen. Letztlich lautet das Fazit auch hier, dass man sich nicht länger selbst belügen soll, sondern besser agiert statt reagiert – also sich selbst immer wieder zum Handeln einen Anstoß gibt.

Ehrlich währt am längsten

Doch warum leben Nicht-Lügner glücklicher und gesünder? Laut dem Psychiater Raphael Bonelli erzeugt Lügen vor allem Stress. Lügner müssen stets befürchten, dass man ihnen auf die Schliche kommt und die Lügengeschichten auffliegen. Dieser Dauerstress lohnt es sich schon allein für die eigene Lebenszufriedenheit dauerhaft abzustellen.

Jamal Khan wurde 1961 als Sohn eines Pakistaners und einer Deutschen in London geboren. Als er zwei Jahre alt war, trennten sich seine Eltern und er wuchs mit seinem älteren Bruder in eher einfachen Verhältnissen bei seiner Mutter in der Nähe Frankfurts auf. Nach der Mittleren Reife machte er eine kaufmännische Lehre in einer Weinhandlung und arbeitete dort als Kellermeister, wechselte jedoch später in die Redaktion eines Anzeigenverlags. Aus Unzufriedenheit holte er auf dem Abendgymnasium das Abitur nach und studierte im Anschluss Marketing-Kommunikation, bevor er als Texter in einer kleinen Agentur anfing und in der Werbung Karriere machte: Er war dreimal Geschäftsführer internationaler Agenturen und Mitgründer einer Agentur, die später an ein Network verkauft wurde. Nach 25 Jahren Werbung wechselte er komplett das Metier und gründete mit einem Partner ein Unternehmen, das sich auf Livestreaming spezialisiert hat.

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